Der sehr seltene Heilziest-Dickkopffalter (Carcharodus flocciferus), auch Eibischfalter genannt, gehört zur Familie der Dickkopffalter (Hesperiidae). Er kommt hauptsächlich in Marokko und dem südlichen Europa vor. Seine nördlichste Verbreitungsgrenze bei uns ist Süddeutschland, wo er in den Alpen und im Voralpengebiet anzutreffen ist. Er ist leicht mit dem Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) zu verwechseln, zur Unterscheidung kann man sich aber an den kleinen weißen Flecken auf der Oberseite des Hinterflügels orientieren, die der Malven-Dickkopffalter nicht hat. Der Heilziest-Dickkopffalter gilt laut Roter Liste D (2003), ebenso wie in Bayern (2016), als stark gefährdet.
Lebensraum: magere, lückig bewachsene, eher feuchte Gebiete: Feuchtwiesen, in den Alpen auch anmoorige Wiesen, blütenreiche, grasige Hänge und Waldlichtungen; jeweils mit reichlichem Vorkommen der Raupenfutterpflanzen.
Alle erfassten Lebensräume.
Höhenverbreitung (Bayern): von ca. 300 - 1200 m (Grenze des Vorkommens von Heil-Ziest),
hauptsächlich zwischen ca. 700 - 800 m.
Raupenfutterpflanzen: Heil-Ziest (Stachys officinalis) und Alpen-Betonie (Betonica hirsuta) [Ebert 1991].
Flugzeit (in Bayern): 2 Generationen, Flugzeit (höhenabhängig) ca. von Mitte Mai bis Ende Juli, vereinzelt bis Anfang September.
Flügelspannweite: ca. 30 mm.
Überwinterungsform: die Raupe überwintert in einem selbst gefertigten Blattgespinst.
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