Der Schwarzmilan (Milvus migrans), auch Schwarzer Milan genannt, ist etwa mäusebussardgroß, er gehört zur Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes), zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und zur Gattung der Milane (Milvus). Im Gegensatz zum nahe verwandten Rotmilan (Milvus milvus), dessen Brutgebiet sich im Wesentlichen auf Europa beschränkt, hat der Schwarzmilan ein riesiges Verbreitungsgebiet, das neben großen Teilen der Paläarktis weite Bereiche des indomalaiischen Faunengebietes sowie Australasien einschließt. Entsprechend dieser weiträumigen Verbreitung werden sieben anerkannte Unterarten beschrieben. Die Nominatform Milvus migrans migrans brütet im größten Teil Europas. In Deutschland kommt der  Schwarzmilan vor allem in den östlichen und südlichen Bundesländern vor. In Bayern hat er Schwerpunkte in Unterfranken und auf den Donau-Iller-Lech-Platten bis in den Pfaffenwinkel sowie in der Donauniederung. Der Schwarzmilan ist ein Zugvogel, er verbringt die Wintermonate in Afrika südlich der Sahara. An der Meerenge von Gibraltar kommt es vor allem während des Herbstzugs zu größeren Ansammlungen.

Der Schwarzmilan lebt vorzugsweise in der Nähe von Gewässern und in Auenlandschaften, was auch mit seiner Vorliebe für Fisch zu tun hat. Im Allgemeinen aber, ist er ein Nahrungs-opportunist, der sich von dem ernährt, was in seinem Revier am besten zu erbeuten ist, z.B. Vögel, Reptilien, Amphibien, kleinere Säugetiere usw. Er frisst auch Aas und sucht auf Mülldeponien nach verwertbaren Abfällen.

Sofort nach Ankunft am Niststandort beginnt der zuerst ankommende Vogel mit dem Horstbau oder mit Instandsetzungsarbeiten an einem alten Horst. Größe und Aufbau des Horstes sind variabel. Die Basis bilden Äste und Zweige, die Innenauspolsterung wird mit Gräsern, Moos, Laub, Tierhaaren, Federn aber auch Abfällen (problematisch) hergestellt. Am Horstbau beteiligen sich beide Partner. Als Horstbaum werden häufig herausragende Randbäume gewählt. Der Horst wird in einer starken Astgabelung angelegt. Schon während des Horstbaus kommt es zu Begattungen. Bei schönem Wetter zeigen Schwarzmilane Schauflüge über ihrem Horstgebiet, in die eindrucksvolle Flugakrobatik eingebaut sein kann. Beginn der Hauptbrutzeit ist Ende April.

Die Gelege bestehen meist aus 2 - 3 Eiern. Sie entsprechen in Größe, Form und Masse etwa mittelgroßen Hühnereiern. Die Eier werden 32 Tage hauptsächlich vom Weibchen bebrütet. In den ersten beiden Wochen schafft das Männchen allein die Nahrung heran, das Weibchen übernimmt, zerteilt und füttert die Jungen - meist sind es Kleinsäuger und Vögel. Nach weiteren 32 Tagen beginnen die Jungvögel mit Flugübungen, aber erst mit ca. 50 Tagen können sie fliegen. Auch nach dem Ausfliegen der Jungvögel bleibt der Horst noch für mindestens drei bis vier Wochen Zentrum der Schwarzmilanfamilie. Auf ihm wird die von den Eltern herangetragene Beute übergeben und zu ihm kehren die Jungen zum Schlafen zurück. Junge Schwarzmilane werden relativ spät, im Alter von 80 bis 90 Tagen, selbstständig. Danach verlassen sie das Elternrevier.

Größe / Flügelspannweite: ca. 55 - 60 cm / ca. 135 - 170 cm.

Lebensraum: in der Nähe von Gewässern und in Auenlandschaften.

Nahrung: Fische, Vögel, Reptilien, Amphibien, kleinere Säugetiere, auch Aas.

Brutpaare D: 6,5 - 9,5 Tsd.  (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 500 - 650 [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: nur im Winter nicht zu beobachten.

Quellen

..