Die Silbermöwe (Larus argentatus) gehört zur Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Möwenverwandten (Laridae), zur Unterfamilie der Möwen (Larinae) und zur Gattung Larus. Sie ist die häufigste Großmöwe in Nord- und Westeuropa. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Weißen Meer über die Küsten Fennoskandiens, der Ostsee, der Nordsee und des Ärmelkanals sowie über große Teile der Atlantikküste Frankreichs und der Britischen Inseln. Außerdem kommt die Art auf Island vor. Sie ist ein häufiger Brutvogel an den deutschen Küsten, dort ist sie ganzjährig anzutreffen. In Bayern brütet sie nicht. Im Winterhalbjahr ist sie gelegentlich auch tiefer im Binnenland zu finden, in Bayern ist sie dann, in meist geringer Zahl, z.B. auf den großen Voralpenseen zu finden.

Zu allen Jahreszeiten bevorzugt die Silbermöwe die Küsten. Silbermöwen sind Koloniebrüter und  Bodenbrüter, deren Brutplätze meist auf unzugänglichen Inseln oder an Steilküsten liegen. Vielerorts brütet sie aber auch in Dünengebieten oder Salzwiesen. Sie brütet häufig in lockerem Gras oder auf Kiesstränden. Sie ernährt sich überwiegend tierisch, besonders von Krebs- und Weichtieren – insbesondere Strandkrabbe und Nordseegarnele sowie die Gemeine Herzmuschel, Miesmuscheln und die Baltische Plattmuschel. Im Winter werden auch Müllplätze oder Fischereihäfen aufgesucht.

Silbermöwen brüten einzeln oder in Kolonien (< 10 bis > 15.000 Brutpaare). Das Nest wird an überflutungssicheren Standorten und oft im Schutz der Vegetation errichtet. Es besteht aus einer Anhäufung von Pflanzenteilen wie Gras oder Tang oder notfalls auch aus einer ausgescharrten Mulde, die mit Mauserfedern ausgekleidet wird. Die Eiablage (in Deutschland) ist hauptsächlich im Mai. Das Gelege besteht aus 2 – 3 Eiern, die Brutdauer liegt bei 25 - 33 Tagen, es brüten beide Elternvögel. Junge Silbermöwen sind Platzhocker, die in den ersten Tagen noch viel gehudert werden. Nach 5 – 8 Wochen werden sie flügge. Weitere 3 - 5 Wochen halten sich die Jungvögel in der Nähe der Eltern auf und werden noch gefüttert.

Größe / Spannweite: ca. 54- 60 cm / ca. 123 – 148 cm.

Lebensraum: Brut: unzugänglichen Inseln, Steilküsten; auch in Dünengebieten oder Salzwiesen.

Nahrung: Strandkrabbe und Nordseegarnele, Herzmuschel, Miesmuschel, Baltische Plattmuschel.

  Im Winter werden auch Müllplätze oder Fischereihäfen aufgesucht.

Brutpaare D / BY: 19,5 - 24 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 0  (2013) [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].

Winter D (2011-2016)  155 Tsd. [DDA/BfN 2019].

Trend Winter D (1992-2016) stark abnehmend [DDA/BfN 2019].

Individuen BY* (2014/2015): Sep  1, Okt 0, Nov 3, Dez 5, Jan 4, Feb 3, Mrz 2 , Apr 2  [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet  [NABU 2016] / ---   [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]

Quellen

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