Die Bekassine (Gallinago gallinago) gehört zur Ordnung der Limikolen oder Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) und zur Gattung der Bekassinen (Gallinago). Sie ist über weite Teile Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet. In Deutschland und in Bayern gibt es aber nur noch sehr wenige Brutvorkommen, so dass sie auf den Roten Listen als vom Aussterben bedroht geführt wird. Die Bekassine ist Vogel des Jahres 2013. Vor allem im Nordwesten sind Bekassinen Standvögel. Andere Populationen überwintern in Westeuropa, im Mittelmeerraum oder sogar im tropischen Afrika.

Bekassinen brüten in Feuchtwiesen, Mooren und Sümpfen. Sie bevorzugen eine dichte Vegetation. Zur Zugzeit rasten sie auf Schlammflächen, an Tümpeln und Gräben und an Gewässerrändern. Zur Zugzeit im Frühjahr kommt die Bekassine in ähnlichen Lebensräumen vor wie zur Brutzeit. Im Spätsommer und Herbst rastet sie, wie andere Limikolen, gerne auf relativ offenen Schlickflächen auf Rieselfeldern und an Klärteichen, aber auch an flachen Ufern von Seen und an Gräben. Die Bekassine ernährt sich überwiegend von Insekten und deren Larven, Mollusken, Krebstieren, Pflanzenteilen und Sämereien, aber auch von Regenwürmern.

In Mitteleuropa werden die Brutplätze meist ab März besetzt. Das Revier wird durch das Männchen gegründet, der Nistplatz vom Weibchen gewählt. Das Nest wird auf nassem bis feuchtem Untergrund im Gras oder zwischen Zwergsträuchern errichtet. Es ist eine gut ausgebildete Mulde, die mit dürrem Pflanzenmaterial ausgelegt ist. Der Legebeginn ist in Mitteleuropa meist Ende April bis Mai. Die Gelege bestehen gewöhnlich aus 4 Eiern, sie werden vom Weibchen 18 – 20 Tage bebrütet. Das Männchen hält sich in Nestnähe auf. Die Jungvögel sind Nestflüchter, sie verlassen bereits am 1. Tag das Nest, werden aber durch die Elternvögel gefüttert. Sie sind mit 19 - 20 Tagen etwas flugfähig und haben ihre volle Flugfähigkeit mit 4 - 5 Wochen erreicht.

Größe / Flügelspannweite: ca. 23 - 28 cm / ca. 44 - 47 cm.

Lebensraum: Brut: Feuchtwiesen, Moore und Sümpfe. Sie bevorzugen eine dichte Vegetation.

  Zug: offene Schlickflächen auf Rieselfeldern und an Klärteichen, auch an flachen Ufern von Seen.

Nahrung: Insekten, Larven, Mollusken, Krebstiere, Pflanzen,  Sämereien, auch Regenwürmer.

Brutpaare D / BY: 2,9 - 4.5 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019]  / 600 - 900  [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): stark abnehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): stark abnehmend [LfU 2016].

Winter/Durchzug D (2011-2016): Winter: 3 - 8 Tsd. / Herbst: 20 - 50 Tsd. [DDA/BfN 2019].

Individuen Jahr BY* (2014/2015): Jul 13 Aug 16, Sep 43, Okt 103, Nov 63,  

   Dez 9, Jan 1, Feb 3, Mrz 17, Apr 28, Mai 2, Jun 6 [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: vom Aussterben bedroht [NABU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]

Quellen

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