Der Rohrschwirl (Locustella luscinioides) gehört zur Familie der Grassänger (Locustellidae) und zur Gattung der Schwirle (Locustella). Er kommt von Westeuropa und dem Nordwesten Afrikas bis zum Ural vor. Er ist in Deutschland ein vergleichsweise selten vorkommender Brutvogel. In Bayern ist der Rohrschwirl ein sehr seltener Brutvogel, der auf sehr zerstreute bis lokale Vorkommen beschränkt ist. Er gilt aber trotzdem nicht als gefährdet, was durch den langfristig positiven Bestandstrend begründet wird* Als typischer Röhrichtbewohner ist der Rohrschwirl in erster Linie durch die Zerstörung und Entwässerung von Feuchtgebieten betroffen. Der Rohrschwirl ist Langstreckenzieher, der in Afrika zwischen der Südsahara und der Nordgrenze des Regenwaldes überwintert.
Lebensraum des Rohrschwirls sind ausgedehnte wasserführende Verlandungszonen in nährstoffreichen Seen und Mooren, z.B. Großseggenriede, die mit etwas Schilf oder Rohrkolben durchwachsen sind, Schilfröhrichte mit Unterwuchs wie Seggen, Rohrkolben und Wasserschwaden. Er ernährt sich überwiegend von Insekten und Spinnen, die er im Schilfrohr kletternd erbeutet. Das Röhricht dient dem Rohrschwirl auch als Singwarte.
Der Rohrschwirl brütet zwischen Mai bis Juni zweimal. Sein napfartiges Nest baut er meist bodennah, in dichtem Pflanzenbewuchs und über nassen Bereichen; er verwendet dazu Halme und Schilfblätter. Das Weibchen legt 3 - 4 Eier, die von beiden Partnern 10 - 12 Tage abwechselnd bebrütet werden. Die Nestlinge werden 11 - 15 Tage von beiden Elternteilen gefüttert.
Größe / Flügelspannweite: ca. 13,5 - 15 cm / ca. 18 - 21 cm.
Lebensraum: z.B. Schilfröhrichte mit Unterwuchs wie Seggen, Rohrkolben und Wasserschwaden.
Nahrung: Insekten, Spinnen.
Brutpaare D / BY: ca. 5,5 - 9 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / 150 - 210 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: April bis September.
Quellen