Die Schafstelze (Motacilla flava) ist in den meisten Regionen Europas und Asiens zu finden und sogar im nordamerikanischen Alaska gibt es Populationen. In Deutschland ist die Schafstelze weit verbreitet, aber nur mäßig häufig. Neben der heimischen Unterart, sind in Deutschland gelegentlich vier weitere Unterarten auf dem Durchzug zu beobachten:
Die Wiesenschafstelze Motacilla flava flava, die heimische Unterart, sie ist im westlichen Mitteleuropa zu finden ist, hat einen blaugräulichen Kopf mit weißem Überaugenstreif.
- Die Nordische Schafstelze, auch Thunbergschafstelze genannt, M. f. thunbergi hat einen dunkelgrauen Scheitel und schwarze Ohrdecken und kommt in Skandinavien vor.
- Die Englische Schafstelze oder Gelbkopf-Schafstelze M. f. flavissima hat einen überwiegend gelben Kopf und ist in Großbritannien beheimatet.
- Die Aschköpfige Schafstelze bzw. Aschkopf-Schafstelze M. f. cinereocapilla hat einen grauen Kopf und eine weiße Kehle. Sie ist in Italien zu finden.
- Die Maskenstelze oder Maskenschafstelze M. f. feldegg fällt durch ihren schwarzen Kopf auf und brütet in den Balkanländern und der Türkei.
Die Schafstelze hat meistens zwei Jahresbruten in der Zeit von Mai bis Juli. Sie baut ihr Nest am Boden, in der Vegetation versteckt. Es besteht aus Halmen und Moos und wird mit Haaren und Pflanzenwolle ausgekleidet. Das Weibchen legt 5 bis 6 Eier, die es ca. 2 Wochen bebrütet, bis die Jungen schlüpfen. Anschließend werden die Nestlinge weitere 2 Wochen von beiden Eltern gefüttert.
Die Schafstelze liebt feuchte Weiden und Wiesen in Gewässernähe. Dabei hält sie sich gerne in der Nähe von grasendem Vieh auf und fängt aufgescheuchte Fliegen und andere Insekten. Die heimische Schafstelze zählt zu den Mittel- oder Langstreckenziehern und verbringt die Winter südlich der Sahara in Afrika. Eine kleine Anzahl bleibt auch im Mittelmeerraum.
Größe / Flügelspannweite: ca. 15 - 16 cm / ca. 23 - 27 cm.
Lebensraum: feuchte Weiden und Wiesen in Gewässernähe.
Nahrung: fliegende Insekten, teilweise auch Schnecken, Würmer und Spinnen.
Brutpaare D / BY: 82 - 155 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / 9 - 15,5 Tsd. [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): leicht abnehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet (NABU 2016)/ ungefährdet (LfU 2016).
Anwesenheit in D / BY : ca. Mai bis Oktober.
Quellen