Die Mittelmeermöwe (Larus michahellis) gehört zur Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Möwenverwandten (Laridae), zur Unterfamilie der Möwen (Larinae) und zur Gattung Larus. Sie brütet in Makaronesien (Azoren, Madeira, Kanaren, Kapverden), an der Biskaya, auf der Iberischen Halbinsel, im Mittelmeer- und im Schwarzmeerraum. Zerstreute Vorkommen gibt es auch im nördlichen West- und Mitteleuropa. Sie hat sich im letzten Jahrhundert vom Mittelmeergebiet ausgehend immer weiter nach Norden ausgebreitet. So brütet sie inzwischen besonders in Bayern in noch geringer aber steigender Anzahl (z.B. an Donau, Isar und Inn). Daneben gibt es in Bayern das ganze Jahr über ein Rastvorkommen und sie überwintert auch (z.B. Ammersee).
Die Mittelmeermöwe besiedelt vorwiegend felsige Küsten oder der Küste vorgelagerten Fels- und Sandinseln, im Landesinneren Kiesbänke von Binnengewässern. Sie ernährt sich vielseitig, sowohl tierisch als auch pflanzlich: Insekten, Schnecken, Fische, Amphibien und Kleinsäuger sowie Getreide und verschiedene Früchte.
Die Mittelmeermöwe ist ein Bodenbrüter, sie baut ein typisches einfaches Großmöwennest an offenen Stellen. Sie brütet auf baumfreien Inseln, Nistflößen, Brückenpfeilern oder Staumauern. Die Partner führen eine monogame Saisonehe. Mittelmeermöwen haben eine Jahresbrut in der Zeit von Ende April bis Anfang Juni. Das Weibchen legt meistens 2 - 3 Eier, die ca. 30 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter. Die Jungvögel werden ca. 40 Tage von beiden Eltern geführt und mit Nahrung versorgt, bis sie fliegen können. Dann geht die ganze Familie gemeinsam auf Nahrungssuche.
Größe / Spannweite: ca. 52 – 58 cm / ca. 120 – 140 cm.
Lebensraum: felsige Küsten oder vorgelagerten Fels- und Sandinseln,
im Landesinneren Kiesbänke von Binnengewässern.
Nahrung: Insekten, Schnecken, Fische, Amphibien und Kleinsäuger
sowie Getreide und verschiedene Früchte.
Brutpaare D / BY: 220 - 280 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 60 - 70 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].
Winter D (2011-2016) 3 - 8 Tsd. [DDA/BfN 2019].
Trend Winter D (1992-2016) stark zunehmend [DDA/BfN 2019].
Winter / Durchzug BY* (2014/2015): Jul 44 Aug 16, Sep 801, Okt 887, Nov 1.158,
Dez 1.038, Jan 562, Feb 493, Mrz 364, Apr 281, Mai 16, Jun 32 [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
Quellen
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