Der Raubwürger (Lanius excubitor), auch Grauwürger oder Nördlicher Raubwürger genannt, ist eine etwa amselgroße Vogelart aus der Familie der Würger (Laniidae) und gehört zu den Singvögeln. Verbreitet ist er, grob umrissen, in Europa (außer Südeuropa), Nord-Afrika, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Zentral- und Südasien. In Deutschland kommt er nur verstreut und in geringer Zahl vor, in Bayern gibt es nur noch einzelne inselartige Brutvorkommen. Der Raubwürger ist in Deutschland stark gefährdet, in Bayern ist er vom Aussterben bedroht und die Bestände nehmen weiter stark ab! Ursachen hierfür sind in erster Linie die Zersiedelung der Landschaft durch Bebauung, Straßenbau, Gewerbeflächen und die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung. Auch zunehmender Freizeit- und Erholungsdruck führen zu Störungen. Zusätzlich wird auch das Nahrungsangebot (größere Wirbellose und kleine Wirbeltiere) weniger.
Lebensraum des Raubwürgers sind halboffene Landschaften mit niedriger Vegetation, Gebüsch und Hecken, sowie einzelnen höheren Bäumen, so dass er eine gute Rundumsicht hat. Beispielsweise sind Heckenlandschaften, Heiden mit Baumgruppen, Streuobstwiesen und Randgebiete von Mooren ideal. Der Raubwürger ernährt sich fast ausschließlich von Tieren, vor allem von Mäusen, aber z.B. auch von kleinen Singvögeln und großen Insekten. Die Beute wird von einem Ansitz aus oder aus dem Rüttelflug heraus gefangen. Der Raubwürger ist hierzulande in der Regel ein Standvogel. Typisch für den Raubwürger ist, daß er oftmals exponiert auf Sitzwarten wie Baumspitzen sitzt.
Die Paarbildung beginnt schon Ende Februar und dauert fast einen Monat. Die ansonsten gegenüber Artgenossen aggresiven Vögel müssen sich erst aneinader gewöhnen. Das Nest baut das Paar dann gemeinsam in dichte, bevorzugt dornige Büsche bzw. in Laub- oder Nadelbäume. Das stabile Nest besteht aus Zweigen, Stängeln und Grashalmen. Für die Nestmulde werden Federn, Tierhaare oder weiche Pflanzenteile verwendet. Ab April legt das Weibchen vier bis sieben Eier und bebrütet sie 15 - 18 Tage, das Männchen versorgt sie dabei mit Futter. Die Nestlinge werden 19 - 20 Tage von beiden Eltern gefüttert bevor sie das Nest verlassen. Sie werden aber mindestens noch 4 weitere Wochen betreut.
Größe / Flügelspannweite: 21 - 26 cm / - 35 cm.
Lebensraum: Halboffene Landschaften mit z.B. Hecken, Heiden mit Baumgruppen,
Streuobstwiesen und Randgebiete von Mooren.
Nahrung: Insekten und kleinere Wirbeltiere wie Mäuse und Kleinvögel, aber auch Spinnen, Asseln, Tausendfüßer und Regenwürmer.
Brutpaare D / BY: 1500 - 2300 [NABU/DDA/BfN 2019] / 20 - 22 (2013) [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): abnehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): stark abnehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: stark gefährdet [NABU 2016] / vom Aussterben bedroht [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig.
Quellen
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