Die Weißflügelseeschwalbe (Chlidonias leucopterus) gehört zur Ordnung  der         Regenpfeiferartigen (Charadriiformes),  zur      Familie der       Möwenverwandten  (Laridae), zur  Unterfamilie  der      Seeschwalben      (Sterninae) und dort zur Gattung der   Sumpfseeschwalben  (Chlidonias). 
 
Die Weißflügelseeschwalbe hat  im Prachtkleid einen schwarzen Körper. Die Flügel sind grau, die  Vorderflügel weiß  hervorgehoben. Der kurze Schnabel ist schwarz. Im  Winter ist sie grau  mit weißem Bauch. Am Kopf ist sie dann weiß mit  kleiner diffus grauer  Kappe. In jedem Kleid hat sie einen weißen  Bürzel.
 
Die Weißflügelseeschwalbe brütet vorwiegend in einem Band welches sich von Ost- und Süd-
osteuropa quer durch Asien bis ins Armurgebiet erstreckt (Bauer et al. 2005). Die europäischen
Brutvögel überwintern vor allem in Afrika südlich der Sahara. Damit ist die Weißflügelseeschwalbe
ein echter Langstreckenzieher. Zwischen den Brut- und den Überwinterungsquartieren findet jährlich
ein Schleifenzug statt: Im Herbst ziehen die Weißflügelseeschwalben durch Südosteuropa über den
östlichen Teil der Sahara gen Süden. Im Frühjahr verläuft der Zug deutlich weiter westlich (Bauer et
al. 2005).
 
Die  mit Abstand größte Brutkolonie Deutschlands befindet sich im  Nationalpark Unteres Odertal. Dort brüteten 2006 50 Paare und es konnten  45 Junge gezählt werden. Die Weißflügelseeschwalbe ist bei uns nur im Nordosten anzutreffen, dort vor allem auch als  Durchzügler. In Bayern ist sie eine seltene Ausnahmeerscheinung. 
 
Hauptnahrung  sind Wasserinsekten wie Kleinlibellen, Käfer, Larven und  Mücken, aber  auch Heuschrecken und Grillen. Seltener auch kleine Fische.  Ihre  Nahrung suchen sie im seichten Uferwasser oder sie fliegen in  einem  Bogenflug 30 bis 50 Zentimeter über dem Wasser.
 
Die  Weißflügelseeschwalbe benötigt zum Brüten seichte Gewässer. Das  Brutgebiet reicht vom Fernen Osten bis nach Mitteleuropa. Dabei bilden  sich Brutkolonien von 100 bis 150  Exemplaren. Die Seeschwalbe führt  eine monogame Saisonehe. Die Nester sind oft schwimmend  zwischen  Pflanzenhalmen verankert oder auf Erhebungen knapp über dem  Wasser.
 
Das  Nest aus meist grünen Halmen und Blättern hat typischerweise  einen  Durchmesser von 11 bis 16 Zentimetern und ist drei bis fünf  Zentimeter  hoch. Pro Nest  finden sich meist drei Eier. Die Brutzeit beginnt, je  nach Ortlichkeit, zwischen Mai bis Juni. Die Brut dauert 18 bis 20 Tage.  Die Küken verlassen etwa zwei bis drei Tage  nach dem Schlüpfen das  Nest. 20 bis 25 Tage nach dem Schlüpfen können  sie fliegen und werden  dann noch bis zu zehn Tage von ihren Eltern  gefüttert.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 20 - 24 cm / ca. 50 - 56 cm.
Lebensraum: zum Brüten: seichte Gewässer.
Nahrung: Wasserinsekten, aber auch Heuschrecken und Grillen. Seltener auch kleine Fische.
Brutpaare D / BY: 50 [NABU/DDA/BfN 2019] / ---
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
 
Individuen BY* (2014/2015): Jul 1  [LfU 2016].
 
 
 
Gefährdung D / BY: extrem selten [NABU 2016] / --- nicht bewertet. 
 
Anwesenheit in D: von Mai bis September zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
Quellen
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