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Sperlingskauz

Der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) gehört zur Ordnung der Eulen (Strigiformes), zur Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae) und zur Gattung der Sperlingskäuze (Glaucidium). Das Areal des Sperlingskauzes reicht von den Gebirgen Mittel- und Osteuropas bis Skandinavien und Ostasien. Der Sperlingskauz brütet in Mitteleuropa bevorzugt in Gebirgsnadelwäldern von 600 m bis zur Baumgrenze. U.a. in Deutschland gibt es größere Verbreitungsinseln in den Mittel- und Hochgebirgen, z.B. im Schwarzwald, Bayerischen Wald, Thüringerwald und Odenwald. Regelmäßige Brutnachweise gibt es im Harz, Solling und der Lüneburger Heide (Ausnahme). Das südbayerische Verbreitungsgebiet umfasst neben den Alpen das Ammer-Loisach-Hügelland und die Wälder im Süden der Münchner Schotterebene. In Nordbayern finden sich u.a. Nachweise vom Frankenwald bis zum Bayerischen Wald, in Spessart und Rhön, im Steigerwald und in der Frankenalb. Auch in der schwäbischen Alb ist er zu finden (Fotos). Der Sperlingskauz ist hierzulande ein Standvogel.

 

Der knapp starengroße Sperlingskauz ist die kleinste in Mitteleuropa heimische Eule. In seinem unmittelbaren Lebensraum benötigt er ein reiches Nahrungsangebot, dichte, wenig gestörte Gehölzbestände, überwiegend mit Nadelbäumen und Altholz, Freiflächen zur Jagd und natürlich Bruthöhlen. Auch sollten Gewässer oder Moore in der Nähe sein.

 

Der Sperlingskauz ist ein erfolgreicher Kleinvogeljäger. Häufig werden Buchfinken und Tannenmeisen erbeutet. Des Weiteren gehören zu seinen Beutetieren Kleinsäuger wie zum Beispiel Spitzmäuse, Ratten, Erdmäuse, Rötelmäuse und Bilche, aber auch Amphibien und Reptilien. Der Sperlingskauz jagt vor allem in der Dämmerung. Während der Fütterungszeit und der Wintermonate legt der Sperlingskauz oft sehr umfangreiche Nahrungsdepots in Baumhöhlen an.

 

Der Sperlingskauz führt eine monogame Saisonehe. Die Tiere balzen zweimal im Jahr. Im Herbst geht es um die Gründung bzw. Erweiterung des Reviers mit gemeinsamen Reviergesängen. Im Frühjahr wird die Paarung vorbereitet. Erneute Reviergesänge, das locken des Weibchens zur Bruthöhle oder eine Beuteübergabe an das Weibchen gehören dazu.

 

Als Bruthöhlen werden die Höhlen anderer Spechte verwendet. Dabei muss die Höhle vor allem ein enges Einflugloch haben und relativ tief sein, damit die Vögel vor Fressfeinden geschützt sind. Die Höhle wird gesäubert und mit einer etwa einen Zentimeter dicken Schicht gerupfter Daunen ausgelegt.

Die 4 - 7 Eier werden ab Mitte April gelegt und bis zu 30 Tage vom Weibchen bebrütet. Das Männchen taucht gelegentlich zur Nahrungsübergabe auf. Es findet nur eine Jahresbrut statt. Wenige Tage nach dem Schlüpfen beginnt das Weibchen mit einer Nestsäuberung, wobei es Eierschalen und Kotballen nach draußen befördert. Die Fütterung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen, welches die Nahrung vom Männchen entgegennimmt. Nach etwa 30 - 35 Tagen verlassen die Nestlinge die Höhle und werden noch etwa 4 Wochen von den Eltern versorgt. Danach verlassen sie das Elternrevier und verstreuen sich in die nähere Umgebung.

 

Aufgrund seiner geringen Größe hat der Sperlingskauz eine Reihe von natürlichen Feinden, unter anderem den Baummarder, den Sperber und den Habicht, aber auch andere Eulenarten, wie den Waldkauz.

 

Größe / Flügelspannweite: ca. 16 - 19 cm / ca. 32 - 39 cm.

Lebensraum: dichte, wenig gestörte Gehölzbestände, überwiegend in Nadelwäldern mit Altholz,

  mit Freiflächen zur Jagd und natürlich Bruthöhlen.

Nahrung: Vögel (häufig Buchfinken und Tannenmeisen) und Kleinsäuger (Ratten, Mäuse),

  aber auch Amphibien und Reptilien.

Brutpaare D: 3,4 - 6 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 1,3 - 2 Tsd. [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016]  / ungefährdet [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

 

 

 

 

Quellen

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