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Rotmilan

Der Rotmilan (Milvus milvus), auch Roter Milan, Gabelweihe oder Königsweihe genannt, ist etwa mäusebussardgroß, gehört zur Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes), zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und zur Gattung der Milane (Milvus). Das ungewöhnlich kleine Areal des Rotmilans erstreckt sich etwas lückenhaft von Spanien und Süditalien bis Armenien mit Verbreitungsschwerpunkt in Ost- und Mitteleuropa sowie im westlichen Mittelmeerraum. Deutschland beherbergt ca. 65 % des weltweiten Rotmilanbestandes, auch in Bayern brütet er, allerdings nicht häufig.

 

Leider ist der Rotmilan in Bayern (und anderswo) vielfach gefährdet u.a. durch:

 

- Mangel an geeigneten Brutplätzen (störungsarme Altholzbestände in Waldrandnähe)

- Störungen an Brutplätzen in sensiblen Phasen (Nestfindungsphase, Eiablage).

- Verluste durch Leitungstrassen (Erdschluss oder Anflug), Verkehr und Windkraftanlagen.
- Der Rotmilan hat deutschlandweit die höchsten Todfunde bei Windenergieanlagen
- Verluste während des Zuges und im Winterquartier durch Verfolgung und Vergiftung.

Lebensraum des Rotmilans sind offene, mit kleinen Gehölzen durchsetzte Landschaften, bevorzugt werden z.B. Agrarlandschaften mit Feldgehölzen, oft auch Parklandschaften und an Offenland grenzende strukturierte Waldränder. Der Rotmilan ist bedeutend weniger wassergebunden, als der Schwarzmilan. Der Rotmilan ernährt sich als Nahrungsopportunist von dem, was er in seinem Revier antrifft. Als Beute kommen z.B. Vögel, Reptilien, Amphibien, Mäuse, Hamster, Junghasen, Kaninchen und Fische infrage.

 

Die Balz des Rotmilans ist nicht sehr auffällig. Im Wesentlichen besteht sie aus Horstbau, gemeinsamen Flügen über dem Horststandort und häufigen Kopulationen. Der Horstbau oder die Instandsetzung eines alten Horstes beginnt sofort nach Ankunft der Partner im Brutrevier. Als Horstbäume werden hauptsächlich Eichen, Buchen oder Kiefern ausgesucht. Meist liegen die Horste relativ hoch und in starken Bäumen, bevorzugt entlang steiler Abhänge oder über Felsklippen. Der Horst wird meist auf einer starken Stammgabelung errichtet. Den Unterbau bilden starke Reiser und Zweige. Ausgepolstert wir der Horst mit weichen, organischen Materialien. Leider auch mit Kulturabfällen, wie Folien, Plastiktüten und Bindegarn. Letzteres führt nicht selten später zur Strangulation eines Nestlings. Auch die Plastikmaterialien sind alles andere als ideal. Rotmilanhorste messen oft nur 45 - 60 cm. Mehrjährig benutzte Nester werden nach und nach immer breiter und höher.

 

Das Gelege besteht meist aus 3 Eiern. Sie haben Form und Größe eines mittelgroßen Hühnereis. Legebeginn in Mitteleuropa ist meist Anfang bis Mitte April. Das Weibchen brütet etwa 32 - 33 Tage. Nur kurzzeitig übernimmt das Männchen das Brutgeschäft. Die geschlüpften Nestlinge werde 2 - 3 Wochen vom Weibchen gehudert, beschattet und gefüttert. Die Nahrung schafft das Männchen herbei - vor allem Kleinsäuger und Vögel. Die Nestlingszeit beträgt ca. 48 - 54 Tage, dann sind die Jungen flügge. Die Nestlinge sind vor allem durch den Habicht gefährdet. Die Jungvögel bleiben nur noch ca. 3 Wochen in der Nähe des Horstes, meist verlassen dann auch die Altvögel die unmittelbare Horstumgebung.

 

Größe / Flügelspannweite: ca. 60 - 73 cm / ca. 150 - 180 cm.

Lebensraum: offene, mit kleinen Gehölzen durchsetzte Landschaften,

  z.B. Agrarlandschaften mit Feldgehölzen, oft auch Parklandschaften.

Nahrung: Vögel, Reptilien, Amphibien, Mäuse, Hamster, Junghasen, Kaninchen und Fische.

Brutpaare D: 14 - 16 Tsd.  (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 750 - 900 [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: Vorwarnliste [NABU 2016] / Vorwarnliste  [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

 

 

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Quellen

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