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Eisvogel

Der Eisvogel (Alcedo atthis) gehört zur Ordnung der Rackenvögel (Coraciiformes), zur Familie der Eisvögel (Alcedinidae) und zur Unterfamilie der Eigentlichen Eisvögel (Alcedininae). Der Eisvogel besiedelt weite Teile Europas, Asiens, das westliche Nordafrika und teilweise Australien. Die Population des Eisvogels in Europa macht weniger als die Hälfte des weltweiten Bestandes aus, sie gilt laut IUCN aber als gefährdet. In Deutschland ist er gut verbreitet als gilt ungefährdet, in Bayern ist er nur lückenhaft verbreitet und gilt als gefährdet.

 

Der Eisvogel ist nur wenig größer als ein Haussperling, aber sein Erscheinungsbild ist besonders faszinierend. Sein leuchtendes Gefieder macht ihn unverwechselbar, auch wenn wir ihn nur kurz, im schnellen Flug über einem Gewässer, beobachten können. Deshalb wird er zurecht auch als „fliegender Edelstein“ bezeichnet.

 

Der Eisvogel lebt an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand und dichtem Uferbewuchs. Er benötigt Sitzwarten für seine typische Jagdmethode, das Stoßtauchen. Hierbei fängt er kleine Fische, Wasserinsekten, Kleinkrebse und Kaulquappen. Zur Anlage einer Niströhre sind Abbruchkanten, Prallhänge, Böschungen und Steilufer mit schützendem Gebüsch notwendig. Bevorzugt werden hohe Steilwände, die hochwassersichere Niströhren garantieren. Das Sedimentmaterial einer Brutwand kann sandig, tonig, mergelig oder lehmig sein. Das bis zu 1 m lange Bauwerk besteht aus einer schmalen Röhre und einer anschließenden Bruthöhle. Dort werden die Eier abgelegt und von beiden Elternteilen etwa 3 Wochen bebrütet. Nach weiteren 3 bis 4 Wochen fliegen die Jungvögel aus.

Der Eisvogel ist bei uns weitgehend Standvogel und bleibt seinem Revier treu. Nur die Jungvögel suchen sich ein neues Revier. Strenge Winter können zu großen Verlusten führen, wenn alle Fischgewässer zugefroren sind. Solche Verluste werden aber normalerweise in den nächsten Jahren wieder ausgeglichen. Der Eisvogel ist in Deutschland eine streng geschützte Art.

Das Männchen hat einen schwarzen Schnabel, der an der Unterseite leicht aufgehellt sein kann, das Weibchen hat einen orangefarbenen Unterschnabel. Beim Männchen hat das Gefieder der Oberseite meist einen blauen Grundton, das Weibchen ist oberseits eher blaugrün gefärbt. Die Jungvögel haben oberseits dunkelbraun gefärbte Füße und der Schnabel zeigt einen hellen Fleck an der Spitze.

 

 

Größe / Flügelspannweite: ca. 32 - 36 cm / ca. 55 - 60 cm.

Lebensraum: mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand;

  lehmige oder sandige Steilhänge für die Brutröhre.

Nahrung: kleine Fische, Wasserinsekten, Kleinkrebse und Kaulquappen.

Brutpaare D/BY: 9,5 – 15 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 1,6 - 2,2 Tsd. [LfU/VSW 2016].

Brutpaare EU: 160 Tsd. [IUCN].

Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / gefährdet [LfU 2016].

Gefährdung EU: Gefährdet - Vulnerable - VU [IUCN 2021].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

 

 

 

 

 

Quellen

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