Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist eine Vogelart aus der Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes) und der Familie der Fischadler (Pandionidae). Er ist fast weltweit verbreitet. Das Brutgebiet umfasst die borealen bis subtropischen Zonen der Holarktis, Teile der Karibik, die Tropen Südostasiens sowie Australien. In Europa ist die Verbreitung der Art vor allem durch intensive menschliche Verfolgung bis Mitte der 1950er Jahre stark zersplittert und überwiegend auf den Norden und Osten beschränkt. Große Bestände haben sich in Skandinavien halten können. In Deutschland kommt er ebenfalls überwiegend im Osten vor. Im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern gibt es den größten Bestand an Fischadlern in Deutschland. Laut Roter Liste D gilt er als gefährdet, in Bayern als vom Aussterben bedroht. Der Fischadler ist in Bayern sehr lokal an wenigen Brutplätzen verbreitet. Bekannte Vorkommen befinden sich in der Oberpfalz und Oberfranken. Seit 1992 ist der Fischadler nach langer Zeit auch in Bayern wieder als Brutvogel etabliert. Öfter ist der Fischadler auf dem Durchzug zu beobachten. Europäische Fischadler überwintern überwiegend in Afrika, südlich der Sahara.
Bezüglich seines Lebensraums hat der Fischadler relativ geringe Ansprüche, er benötigt fischreiche, langsam fließende oder stehende Gewässer und benachbarte Brutmöglichkeiten (z.B. Bäume oder Felswände). Der Fischadler ernährt sich von kleinen bis mittelgroßen Fischen, die er meist über der Wasserfläche kreisend ausmacht und dann herabstoßend mit den Fängen ergreift. Aber auch Vögel und kleine Säugetiere gehören zu seiner Beute. Die Beute wird dann ins Nest getragen oder an Land verzehrt.
Fischadler führen eine monogame Saisonehe, durch ihre Brutplatztreue kommt es häufig zu Wiederverpaarungen der vorjährigen Partner. Fischadler brüten meist einzeln. Das Nest wird je nach den Gegebenheiten auf Baumkronen, an Felswänden oder auf dem Boden errichtet, in Mitteleuropa auch häufig auf Bauwerken (z.B. Strommasten). Fischadler bauen große Nester aus kräftigen, meist toten Ästen, die Nistmulde wird mit Gras ausgepolstert. Das Nest muss von oben her angeflogen werden können. Das Gelege umfasst meist 2 - 3 Eier die 38 bis 41 Tage lang, hauptsächlich vom Weibchen, bebrütet werden. Nach weiteren 50 bis 54 Tagen sind die Jungvögel flügge.
Größe / Flügelspannweite/ Gewicht: ca. 50 - 66 cm / 127 - 174 cm / bis 2 kg.
Lebensraum: langsam fließende oder stehende Gewässer und benachbarte Brutmöglichkeiten
(z.B. Bäume oder Felswände).
Nahrung: Fische, Vögel, kleine Säugetiere.
Brutpaare D / BY (2011-2016): 700 - 750 [NABU/DDA/BfN 2019] / 16 [LfU/VSW 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: gefährdet [NABU 2016] / vom Aussterben bedroht [LfU 2016].
Gefährdung global: ungefährdet [IUCN 2/2021].
Anwesenheit in D / BY: nur im Winter nicht zu beobachten.
Quellen
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