Die Mantelmöwe (Larus marinus) gehört zur Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Möwenverwandten (Laridae), zur Unterfamilie der Möwen (Larinae) und zur Gattung Larus. Sie ist die größte Art in der Familie der Möwen. Sie ist an den Küsten in Nord- und Nordwesteuropa, in Grönland und im nordöstlichen Nordamerika beheimatet. An der Wattenmeerküste der Nordsee fehlt die Art jedoch weitgehend als Brutvogel. In Europa haben Norwegen, Groß-britannien, Island und Schweden die größten Bestände. In Deutschland ist sie als Wintergast, z.B. auf dem Wattenmeer, zu finden, sehr vereinzelt brütet sie auch dort. Nur die hoch im Norden brütenden Mantelmöwen ziehen süd- oder westwärts ins Winterquartier, die anderen Populationen sind meist Standvögel. Laut IUCN ist die Mantelmöwe ungefährdet (Least concern) bei ansteigender Anzahl (Pop. trend: increasing).
Die Mantelmöwe kommt überwiegend nur an Meeresküsten vor, sehr selten im Binnenland. Als Brutplatz werden gerne vegetationsarme kleine Inseln und Felsen, aber auch Kiesflächen und Sandbänke verwendet, die Schutz vor Räubern bieten. Sie ernährt sich hauptsächlich tierisch u.a. von Fischen, Mollusken, Krustentieren, Kopffüßern und Stachelhäuter, aber auch von Ringelwürmern und Insekten; auch Vögel und Säugetiere (z.B. Kaninchen), Aas und Fischereiabfälle gehören zu ihrer Nahrung. Mantelmöwen erbeuten stoßtauchend Fische, werden aber häufiger dabei beobachtet, wie sie anderen Vögeln die Beute abjagen.
Die Mantelmöwe nistet meist einzeln, schließt sich aber auch kleineren Kolonien anderer Möwenarten an, in denen sie dann oft in losen Gruppen aus wenigen Paaren brütet. Das Nest wird gerne auf höher gelegenen, karg bewachsenen Orten angelegt. Es wird eine Mulde ausgescharrt, die mit Gras, Heidekraut oder Tang sowie Federn ausgekleidet wird. Brutzeit ist April bis Mai. Das Weibchen legt meist 3 Eier, die von beiden Elternvögeln 26 - 28 Tage bebrütet werden. Die Jungen sind Nestflüchter, sie verlassen das Nest innerhalb der ersten 24 Stunden. Beide Elternvögeln hudern sie 7 – 10 Tage und versorgen die Jungvögel mit Nahrung, bis sie mit 45 – 50 Tagen flügge werden.
Größe / Spannweite: ca. 61 – 74 cm / ca. 144 – 170 cm.
Lebensraum: vegetationsarme kleine Inseln und Felsen, auch Kiesflächen und
Sandbänke, überwiegend an den Meeresküsten.
Nahrung: Fische, Mollusken, Krustentiere, Kopffüßer und Stachelhäuter,
Ringelwürmer, Insekten; auch Vögel, kleine Säugetiere, Aas und Fischereiabfälle.
Brutpaare D / BY: 100 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / --- [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Winter D (2011-2016) 18,5 Tsd. [DDA/BfN 2019].
Trend Winter D (1992-2016) stark abnehmend [DDA/BfN 2019].
Winter BY* (2014/2015): Jan 1, Feb 1 [LfU 2016].
Gefährdung D: ungefährdet [NABU 2016].
Anwesenheit in D: ganzjährig zu beobachten.
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
Quellen
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