Die Haubenlerche (Galerida cristata) ist eine Vogelart aus der Familie der Lerchen (Alaudidae). Ihre Verbreitung erstreckt sich lückig über große Teile Süd- und Mitteleuropas, Afrikas bis südlich der Sahara, den Nahen und Mittleren Osten bis Korea und ans Gelbe Meer. Ihr Bestand in Westeuropa ist hochgradig gefährdet. Nach einem drastischen Rückgang in den letzten Jahrzenten gilt die Haubenlerche in Deutschland, ebenso wie in Bayern, als vom Aussterben bedroht und ist nur noch äußerst selten und lokal zu finden. Ursachen für den Bestandsrückgang sind u.a. die andauernde 'Kultivierung' von Ödland, die Versiegelung der Böden und der Einsatz von Pestiziden, gerade auch im Siedlungsbereich, wo Haubenlerche häufig brütet. Neben dem Verlust an Lebensraum leidet die Haubenlerche auch an Nahrungsmangel. Hinzu kommen die vielfältigen Gefahren für die Brut eines Bodenbrüters.
Die Haubenlerche mag es gerne ruhig, trocken und mit Plätzen zum Sandbaden in der Sonne. Wegen ihrer Haube kann man sie gut von der Feldlerche unterscheiden. Die Haubenlerche ist sehr stimmfreudig. Sie bevorzugt trockenwarme Habitate mit lückiger, niederer Vegetationsdecke, vorzugsweise auf lehmigen Sandböden, z.B. Brachland oder offenes, trockenes Grasland, aber auch Feld- und Straßenränder. Ihr Habitat liegt oft im Siedlungsbereich (Kulturfolger). Die Nahrung der Haubenlerche besteht bevorzugt aus Samen von Wildkräutern und Gräsern, daneben werden auch Regenwürmer, Käfer, Fliegen, Schmetterlinge, Raupen und Spinnen gefressen. Die Haubenlerche ist überwiegend ein Standvogel.
Das Weibchen baut ein gut getarntes Nest am Boden, meist gut versteckt unter einer Grasbulte. Dazu wird vom Weibchen mit Schnabel und Füßen eine Mulde gescharrt, welche mit Halmen, Nadeln und Moos ausgepolstert wird. Das Weibchen legt zwischen April und Juni zweimal je 2 - 5 Eier und bebrütet sie elf bis vierzehn Tage. Da das Weibchen nicht gefüttert wird, muss es das Nest häufig zur Nahrungsaufnahme verlassen. Die Nestlinge werden 9 - 11 Tage gefüttert, bis sie flügge sind.
Größe / Flügelspannweite: 17 - 19 cm / ca. 35 cm.
Lebensraum: trockenes Brachland, lückiges Grasland, Feld- u. Straßenränder; oft im Siedlungsbereich.
Nahrung: Bevorzugt Pflanzensamen, auch Regenwürmer, Insekten und deren Larven und Spinnen.
Brutpaare D / BY: 1700 - 2700 [NABU/DDA/BfN 2019] / 45 -70 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): stark abnehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): stark abnehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: vom Aussterben bedroht [NABU 2016] / vom Aussterben bedroht [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig.
Quellen