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Zwergtaucher

Der Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) ist der kleinste Vertreter in der Familie der Lappen-taucher. Er ist verbreitet von West- und Mitteleuropa über Westasien und Indien bis nach China und Japan sowie über Südostasien nach Neuguinea. Auch in großen Teile Afrikas und auf Madagaskar kommt er vor. Er ist allerdings nirgendwo übermäßig häufig. In Nordeuropa ist er in Skandinavien nur ganz im Süden zu finden, in Osteuropa u.a. in Zentralrussland und Polen. Im hohen Norden Eurasiens kommt der Zwergtaucher nicht vor. Hauptsächlich ist er in West- und Mitteleuropa verbreitet. In Deutschland ist er als Brutvogel häufig und gilt als ungefährdet, in Bayern ist er mäßig häufig und gilt ebenfalls als ungefährdet.

 

In Abhängigkeit von den Wintertemperaturen im Brutgebiet ist der Zwergtaucher Standvogel, Teilzieher oder Zugvogel. Brutvögel Nordeuropas und Zentralrusslands bis Polen und Nord-Deutschland sind überwiegend Zugvögel. Sie überwintern unter anderem auf dem Schwarzen Meer, dem Mittelmeer und an der Atlantikküste Europas. Mitteleuropäische Brutvögel verbleiben innerhalb des Brutgebietes und wechseln während der Winterzeit auf nicht zufrierende Gewässer wie beispielsweise Flussläufe oder große Stauseen.

 

Der Zwergtaucher ist zur Brutzeit bevorzugt an kleineren Stillgewässern oder langsam fließenden Gewässern mit ausgeprägter Verlandungszone zu finden. Oft wird er dort aber, wegen seines unauffälligen Gefieders und seiner, besonders während der Brutzeit, sehr versteckten Lebens-weise übersehen. Er ernährt sich von Insekten und Fischen, auch von Weichtieren (z.B. Muscheln), die er schwimmend oder tauchend fängt. Daneben frißt er auch Amphibienlarven und Fischbrut.

 

Die eigentliche Balz, die immer auf dem Wasser stattfindet, fällt besonders durch andauerndes Trillern beider Partner sowie u.a. durch schnelles Entgegenschwimmen, Parallelschwimmen und Tauchen auf. Die Paarung erfolgt auf dem Nest. Brutzeit ist in Mitteleuropa von April bis Juli. Der Zwergtaucher nistet gewöhnlich am Wasserrand. Das Nest ist ein im flachen Wasser aufgeschich-teter Haufen aus Pflanzenteilen, evtl. an Uferpflanzen verankert. Das Gelege besteht in der Regel aus 4 - 6 Eiern. Beide Elternvögel brüten 20 - 21 Tage. Wenn die Eltern das Nest verlassen, decken sie die Eier mit Nestmaterial ab. Die Küken werden von beiden Elternvögeln von Schnabel zu Schnabel gefüttert. Die gestreiften Jungen werden nur manchmal auf dem Rücken der Eltern getragen. Zum Ruhen suchen sie bevorzugt das Nest auf. Die Jungvögel sind etwa in einem Alter von 30 - 40 Tagen selbständig. Sie verbleiben jedoch in der Regel in der Nähe ihrer Eltern. Flügge werden sie mit 44 - 48 Tagen.

 

Größe / Spannweite / Gewicht: ca. 23 – 29 cm / ca. 56 – 60 cm / 100 - 190 g.

Lebensraum: kleinere Stillgewässer, langsam fließenden Gewässer mit Verlandungszone.

Nahrung: Insekten, Fische, Muscheln, daneben auch Amphibienlarven und Fischbrut.

Brutpaare D / BY: 12 - 19 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 2,4 - 3,6 Tsd. [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend  [LfU 2016].

Durchzug D (2011-2016): 8 - 20 Tsd. (Herbst)  [DDA/BfN 2019].

Trend Durchzug D (1992-2016) zunehmend [DDA/BfN 2019].

Individuen BY* (2014/2015): Jul 170 Aug 414, Sep 2.092, Okt 2.032, Nov 1.640,

   Dez 1.581, Jan 1.410, Feb 1.100 , Mrz 1.289, Apr 705, Mai 91, Jun 80 ([LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet  [NABU 2016] / ungefährdet  [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

 

*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]

 

 

 

Quellen

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