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Schwarzhalstaucher

Der Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) gehört zur Familie der Lappentaucher (Podicipedidae) und zur Gattung der Taucher (Podiceps). Das Areal der Art weist Verbreitungsinseln in Süd-, West- und Mitteleuropa auf und erstreckt sich von Osteuropa bis Mittelasien. In Osteuropa ist er weit verbreitet. In Europa gibt es insgesamt rund 50 - 100 Tsd. Brutpaare. Der mitteleuropäische Verbreitungsschwerpunkt liegt u.a. in Deutschland. In Deutschland ist der Schwarzhalstaucher mäßig häufig und gilt als ungefährdet, in Bayern ist er sehr selten und gilt  laut Roter Liste BY  (2016) als stark gefährdet (RL BY 2007: vom Aussterben bedroht).

 

Die adulten Schwarzhalstaucher verlassen ihre Brutgebiete schon vor den Jungtieren, da sie sich auf störungsfreien Gewässern zur Mauser treffen. Nach der Mauser machen sie sich auf den Weg in die Winterquartiere, die an den Küsten und Binnengewässern West- und Südeuropas bis nach Nordafrika liegen. Vor allem in milden Wintern trifft man sie auch in Mitteleuropa an. Genfer See und Bodensee sind bekannte Mauser- und Überwinterungsgebiete. In die Brutgebiete kehren die Schwarzhalstaucher ab Anfang April zurück.

 

Während der Balzzeit ist ein ausgeprägtes Balzritual zu beobachten, das aus Kopfschütteln, Scheinputzen und Schnäbeln besteht. Als Brutlebensraum bevorzugt der Schwarzhalstaucher nährstoffreiche Seen und Teiche, mit dichtem Uferbewuchs und vielen untergetauchten Pflanzen. Er ernährt sich vor allem von Insekten und deren Larven sowie von kleinen Krebsen und Mollusken (Weichtiere, z.B. Muscheln), selten von Fischen. Schwarzhalstaucher finden ihre Nahrung überwiegend tauchend. Im Prachtkleid ist er besonders hübsch:  Kopf, Hals, Rücken und die Vorderbrust sind schwarz, die Iris ist rot und dazu noch die auffallenden goldgelben Ohrbüschel. Die Geschlechter sehen gleich aus, wobei das Weibchen geringfügig kleiner ist. Der Schwarzhalstaucher lebt das ganze Jahr über gesellig. Außerhalb der Brutzeit hält er sich gerne an Salzseen und an Brackgewässern auf. Dort sammeln sich dann bis zu tausend Vögel. Häufig schließen sie sich auch Lachmöwenkolonien an. Offenbar profitieren die Schwarzhalstaucher dabei von den wachsamen Möwen.

 

Sein Nest legt er entweder als Schwimmnest an, das beispielsweise an Schilfhalmen befestigt wird, oder er brütet auf kleineren Inseln am Ufer. Er brütet in kleinen Kolonien und gerne in der Nähe von Kolonien der Lachmöwe oder der Trauerseeschwalbe. Da solche Habitate rar sind, versucht man ihm durch künstliche Brutinseln zu helfen. Der Schwarzhalstaucher brütet zwischen April und Juli. Die Brutdauer beträgt ca. 3 Wochen. Beide Elternteile wechseln sich dabei ab. Die Jungen können bald nach ihrer Geburt schwimmen, lassen sich aber gerne auf dem Rücken ihrer Eltern herumtragen. Dies ist bequem und zugleich ein Schutz vor Fressfeinden. Die Jungvögel werden von den Eltern ca. 3 Wochen gefüttert, bis sie selbstständig sind.

 

Größe / Spannweite: ca. 28 – 34 cm / ca. 56 – 60 cm.

Lebensraum: nährstoffreiche Seen und Teiche, dichter Uferbewuchs, viele untergetauchte Pflanzen.

Nahrung: Insekten, deren Larven,  kleine Krebsen und Mollusken (Weichtiere, z.B. Muscheln).

Brutpaare D / BY: 900 - 1100 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 260 - 440   [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): abnehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): abnehmend [LfU 2016].

Individuen D (2011-2016): Winter: 850 / Frühjahr: 1200  [DDA/BfN 2019].

Trend Winter/Frühjahr D (1992-2016) zunehmend [DDA/BfN 2019].

Individuen BY (2014/2015)*: Jul 70 Aug 21, Sep 174, Okt 120, Nov 138,

   Dez 172, Jan 190, Feb 144 , Mrz 335, Apr 281, Mai 90, Jun 100 ([LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet  [NABU 2016] / stark gefährdet  [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: von März bis September, an der Küste auch im Winter zu beobachten.

 

*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]

 

 

Quellen

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