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Luisenburg-Felsenlabyrinth

Das Luisenburg-Felsenlabyrinth ist ein Felsenmeer aus Granitblöcken mit Ausmaßen von mehreren Metern und Teil des Naturschutzgebietes Großes Labyrinth bei Wunsiedel. Das Granit-Blockfeld ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als besonders wertvolles Geotop (479R011) ausgewiesen und wird zu „Bayerns schönsten Geotopen“ gezählt, inzwischen ist es auch in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope Deutschlands.

 

Für seine Entstehung wurden lange Zeit katastrophale Ereignisse wie z. B. Erdbeben angenommen. Heute weiß man, dass vielmehr die über geologische Zeiträume andauernden Vorgänge von Verwitterung und Erosion für die Bildung des Felsenlabyrinths verantwortlich sind. Bereits 1820 führte Johann Wolfgang von Goethe die Entstehung des Felsenlabyrinths auf Verwitterungsprozesse zurück. Für Granite ist ein System aus horizontalen und vertikalen Klüften typisch. So entstehen im Lauf der Zeit aus den zunächst kantigen Granitblöcken gerundete Gesteinskörper wie gestapelte Wollsäcke ('Wollsackverwitterung') oder flache Lagen, die an Matratzen erinnern ('Matratzenverwitterung').

 

Im Nordostteil des Kösseine–Massivs befindet sich die imposante Felsenlandschaft der Luisenburg. Sie besteht aus dem vor ca. 300 Millionen Jahren entstandenen Kösseinegranit.
Damals, gegen Ende des Erdaltertums, kollidierten im Bereich des heutigen Mittel– und Westeuropa zwei Kontinente und türmten ein mächtiges Faltengebirge, das Variszische Gebirge, auf. Die Gesteine, die vorher in dem ozeanischen Becken zwischen den Kontinenten lagen, wurden bei der Kollision in die Tiefe versenkt. Unter hohem Druck und Temperatureinfluss wurden sie umgewandelt und teilweise aufgeschmolzen. Ihre glutflüssigen Magmen stiegen an Schwächezonen der Erdkruste auf, blieben häufig unter der Erdoberfläche stecken und erstarrten dort. Der Kösseinegranit ist ein typisches Beispiel für derartige Intrusiv–Gesteine.
Anhaltende Bewegungen in der Erdkruste zerlegten in den folgenden Jahrmillionen das Variszische Gebirge in einzelne Massive. Es entstanden unsere heutigen Mittelgebirge. Verwitterung und Abtragung legten die eingedrungenen Granite frei, so dass sie heute einen Teil der Landoberfläche bilden.

 

Ursprünglich wurde das Bergareal nach der dortigen Burg 'Luxburg' oder 'Losburg' benannt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts galt das Areal als finstere, undurchdringliche Wildnis mit 'modrichten Speluncken und Löchern'. Erst 1790 begann man, das Gebiet begehbar zu machen und eine der ersten Freilichtbühnen Deutschland einzurichten. 1805 wurde es zu Ehren der preußischen Königin Luise in 'Luisenburg' umbenannt. Das Felsenlabyrinth ist seit langem als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

 

[Wikipedia]

[LfU.Bayern]