Der mittelgroße Waldkauz (Strix aluco) gehört zur Familie der Eigentlichen Eulen (Strigidae) und zur Gattung der Käuze (Strix). Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordafrika über Spanien und Großbritannien bis Westsibirien und Iran. In Europa ist er hauptsächlich in Süd- und Mitteleuropa verbreitet. In Deutschland ist der Waldkauz eine der häufigsten Eulen und weit verbreitet. In Bayern ist er fast flächendeckend vertreten. Der Waldkauz ist ein Standvogel.
Sein Lebensraum sind bevorzugt lockere Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern und andere gut strukturierte Landschaften mit altem Baumbestand (Auwälder, Parkanlagen, Alleen, Feldgehölze). Er brütet meist in Baumhöhlen oder Nistkästen. Der Waldkauz ist ein vielseitiger und vorwiegend nachtaktiver Jäger, der ab Einsetzen der Dämmerung aktiv wird. Die Jagd erfolgt meist im nahezu lautlosen Suchflug entlang von Waldrändern oder Wegen sowie waldnahen Wiesen und Feldern. Er jagt aber auch von tiefliegenden Ansitzwarten aus. Zu einem Großteil ernährt er sich von Mäusen und Wühlmäusen, aber auch von anderen Kleinsäugern bis zur Größe eines Kaninchens oder Eichhörnchens. Teilweise erbeutet er auch kleinere Vögel, Regenwürmer oder Insekten und Amphibien.
Waldkäuze verpaaren sich auf Lebenszeit und sind grundsätzlich monogame Vögel. Die erste Balzphase im Oktober und November dient dem Zueinanderfinden der Partner. Der Beginn dieser Balzphase ist an den zunehmenden Rufen der Waldkäuze zu erkennen. Im März erreicht die Balz ihren zweiten Höhepunkt, bei dem das Singen der Waldkäuze fast allabendlich zu hören ist. Mit zunehmender Paarbindung suchen die Waldkäuze näher beieinander liegende Tageseinstände auf. Die Rufe enden, wenn die Partner sich an einem gemeinsamen Treffpunkt finden und das Männchen dem Weibchen Beute bringt. Es folgt die Nistplatzwahl und die Kopulation.
Beim Nistplatz handelt es sich meist um Baumhöhlen. Sobald sich das Weibchen für eine Bruthöhle entschieden hat, beginnt es diese zu reinigen und eventuell eingetragenes Nistmaterial zu entfernen. Das Gelege besteht meist aus 2 - 4 Eiern, sie werden direkt auf den Boden der Bruthöhle gelegt und vom Weibchen 28 - 30 Tage bebrütet. Das Männchen versorgt das Weibchen mit Nahrung. Der weibliche Elternvogel hudert (wärmt) und füttert die noch blinden Nestlinge während der ersten zehn Tage. Danach legen die beiden Elternvögel das Futter nur noch in der Bruthöhle ab. Die Jungvögel verlassen in einem Alter von 29 - 35 Tagen die Bruthöhle. Beim Sprung aus der Höhle fallen viele Waldkauzjungen auf den Boden. Sie klettern dann an einem Baum wieder hoch und warten auf einem Ast (daher der Name 'Ästlinge') bis sie von den Elternvögeln versorgt werden. Mit etwa 50 Tagen sind sie in der Lage kurze Strecken zu fliegen. Bis etwa zu ihrem 100. Lebenstag werden sie von den Altkäuzen versorgt. Im vierten Lebensmonat entfernen sie sich dann langsam vom Brutort.
Gefahr droht dem Waldkauz durch Habichtskauz, Uhu, Habicht und Mäusebussard. Baummarder plündern gelegentlich das Nest.
Größe / Flügelspannweite: ca. 39 - 42 cm / ca. 94 - 104 cm.
Lebensraum: lockere Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern und andere gut strukturierte
Landschaften mit altem Baumbestand (Auwälder, Parkanlagen, Alleen, Feldgehölze).
Nahrung: hauptsächlich Mäuse und Wühlmäuse, auch größere Kleinsäuger,
gelegentlich auch kleine Vögel, dazu Regenwürmer, Insekten und Amphibien.
Brutpaare D: 43 - 75 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 6 - 9,5 Tsd. [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.
Quellen
.....