Der Löffler (Platalea leucorodia), auch Löffelreiher genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Ibisse und Löffler (Threskiornithidae). Das Verbreitungsgebiet des Löfflers reicht von Süd-, West- und Mitteleuropa, Vorderasien, dem Nordosten Afrikas und dem Kaspigebiet über Vorderindien bis nach Ostasien. In Mitteleuropa ist der Löffler ein lokaler Brut- und Sommervogel, dessen Bestand in  den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Abseits der  Brutgebiete ist er ein seltener Durchzügler. In Deutschland ist der Löffler laut Roter Liste eine extrem seltene Art mit geografischer Restriktion. Er kommt als Brutvogel in Deutschland fast nur im Norden, in unmittelbarer Küstennähe und im Watt vor, dort gerne auf Inseln, wo er vor Räubern sicher ist (aktuell mehrere hundert Brutpaare, sh. auch Foto). Der Löffler überwintert am Mittelmeer oder in Afrika (Senegal).
Der Lebensraum des Löfflers sind Sümpfe und Verlandungszonen mit  Schilfbestand und einzelnen Büschen.  Die Nahrungssuche findet im Seichtwasser statt. Außerhalb der Brutzeit  ist der Löffler auch sehr häufig an Meeresküsten oder auf Dünen und Salzwiesen zu beobachten. Der Löffler ernährt sich hauptsächlich von Wasserinsekten, Insektenlarven, Kleinkrebsen und Mollusken, selten auch von kleinen Fischen und Amphibien.
 
Löffler brüten in  Kolonien, häufig auch zusammen mit Kormoranen. Sie bauen ihr Nest aus Schilf  am Boden oder niedrig in Büschen. Sofort nach der Ankunft im Brutrevier (ab Februar) wird mit  dem Nestbau begonnen (oder die alten Nester werden ausgebessert). Die  Nester bestehen aus Schilf und kleinen Zweigen. Löffler haben eine Jahresbrut von April bis Juni. Das Weibchen legt 3 - 5 Eier, die von beiden Elternteilen abwechselnd ca. 24 Tage bebrütet werden. Die Nestlinge werden ca. 40 Tage von beiden Eltern gefüttert. Die Eltern bringen das Futter  in ihrem Kehlsack zum Nest, wo sie es wieder auswürgen. Danach laufen die  Jungvögel in der Nähe ihres Nestes herum, bis sie ab einem Alter von ca. 60 Tagen fliegen können.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 80 - 93 cm / ca. 120 - 135 cm.
Lebensraum: Sümpfe und Verlandungszonen mit  Schilfbestand.
Nahrung: Wasserinsekten, Insektenlarven, Kleinkrebsen und Mollusken,
 selten kleine Fische und Amphibien.
Brutpaare D / BY: 800 - 850 [NABU/DDA/BfN 2019] /  --- [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Gefährdung D / BY:  extrem seltene Art mit geografischer Restriktion ('R') / ---.
Anwesenheit in D / BY: Februar bis Oktober.
 
 
 
 
Quellen