Es gibt zwei Buckelwiesen-Geotope: Buckelwiesen SE von Klais (180R012) und Buckelwiesen NW von Mittenwald (180R013).
Die Buckelwiesen sind eine geomorphologische Besonderheit des alpinen Raumes. Die größten Restbestände dieser vielfach von Menschenhand eingeebneten Buckelfluren finden sich in den Alpen noch im Niederwerdenfelser Land, also in der Region um Mittenwald, Krün und Klais.
Die grasbewachsenen Bodenwellen entstanden am Ende der Würmeiszeit, als der vordringende Isargletscher den Schotter der Moränen zu Drumlins, langgezogenen Bodenwellen, zusammenschob. Frost- und Verkarstungsprozesse modellierten durch häufigen Wechsel von Auftauen und Gefrieren und dem zwischen den Wölbungen netzartig fließenden Schmelzwasser die Formationen weiter aus (Jahreszeiten-Solifluktion). Nach der Erwärmung des Klimas siedelten sich zuerst Flechten und Moose, später Spirken, Birken, und schließlich Bergmischwälder an. Die Buckel bildeten sich unter Fichten, wo das Kalkgestein vor Lösung relativ geschützt war.
[Wikipedia]
Während des Quartärs, also in den letzten 2,6 Millionen Jahren, führten starke Klimaschwankungen in Mitteleuropa zu einem Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten. In den Warmzeiten herrschten Klimaverhältnisse wie heute, in den Kaltzeiten dagegen sanken die Temperaturen stark ab, so dass während besonders kalter Phasen (Eiszeiten) die Gletscher in den Alpen anwuchsen und sich weit ins Vorland ausbreiteten.
Ihre größte Ausdehnung während der letzten Eiszeit, des Würm-Glazials, erreichten sie vor etwa 20.000 Jahren. Bereits seit etwa 15.000 Jahren ist das Alpenvorland wieder eisfrei. Seitdem schmolzen die Gletscher mehr und mehr in die höheren Lagen der Alpen zurück, ihre zurückgelassenen Ablagerungen, die Moränen, belegen ehemalige Eisstände. Das jüngste Zeitalter des Quartärs, das Holozän begann vor etwa 10.000 Jahren und dauert bis heute an.
Den Höhenrücken zwischen Mittenwald, Klais und Krün bilden Grundmoränen und darunter liegende Schotter- und See-Ablagerungen des Würm-Glazials. Auf diesem kalkreichen Untergrund entwickelte sich eine mehr oder weniger zusammenhängende Buckelflur aus tausenden einzelner Hügel von 50 bis 100 Zentimeter Höhe. Da die wellige Oberfläche einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung hinderlich war, wurden ab 1920 große Teile der Buckelwiesen eingeebnet. Vor allem in Gräben und an steileren Hängen blieben aber noch größere Bereiche erhalten. Besonders eindrucksvoll ist das Nebeneinander eingeebneter und erhaltener Buckelwiesen.
[LfU.Bayern]