Der Eissturmvogel (Fulmarus glacialis), auch Nordatlantischer     Eissturmvogel genannt, gehört zur Ordnung der Röhrennasen  (Procellariiformes), zur Familie der Sturmvögel (Procellariidae), zur Unterfamilie der Möwensturmvögel  (Fulmarinae) und zur  Gattung der Eissturmvögel (Fulmarus). Er ist der    einzige aus  der Unterfamilie der Möwensturmvögel, der    nördlich des  Äquators lebt. Er kommt im Norden des  Atlantiks (und des    Pazifiks)  verbreitet vor. Er  verbringt die meiste Zeit über  dem offenen Meer. Er nistet auf  Felseninseln und entlang von Steilküsten. Während der  Brutzeit entfernt  er sich nicht mehr als 30 bis 40 km von seinen  Kolonien. Den Rest des  Jahres streift er über das Meer. In Europa gibt es Kolonien unter  anderem auf Island, an der nördlichen Küste Irlands, in Schottland und in Skandinavien, aber auch in Dänemark, den Niederlanden und  auf Helgoland sowie in Nordfrankreich. Er überwintert  an den Küsten, selten im Binnenland. Der Eissturmvogel ist in Deutschland streng    geschützt (BNatSchG). Auf Helgoland brütet er seit 1972. Dort nimmt der Bestand stetig zu. Von Mai bis etwa Juli kann man die Vögel auf Helgoland sehen, danach fliegen sie wieder aufs offene Meer.
 
Der Eissturmvogel   brütet,   meist in größeren Kolonien, auf Felseninseln und an   Steilküsten.   Außerhalb der Brutzeit lebt er über dem offenen Meer. Der   Eissturmvogel   taucht selten, er nimmt seine Nahrung meist von der   Wasseroberfläche   auf. Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen,   Krebsen und Schnecken,   Kopffüßern, Mollusken und Quallen, aber auch von Aas und gerne von   Fischereiabfällen.
 
Am Ende des Winters beziehen die Eissturmvögel ihre Nistplätze. Sie nisten auf nackten  Felsvorsprüngen, unzugänglichen Felsbändern, in kleinen Höhlungen in den  obersten Etagen der Felswand. Das  Nest ist eine flache Mulde, die manchmal mit Gras ausgepolstert oder mit  kleinen Steinen eingefasst ist. Zwischen Mai und August wird 1 Ei von beiden Eltern abwechselnd 48 - 57 Tage bebrütet.  Die ersten zwei  Wochen nach dem Schlupf hudert (wärmt) ein Elternteil das Junge, während das andere Nahrung sucht. Der Jungvogel wird mit einem öligen Brei aus  halbverdauten Kopffüßern, Mollusken und Quallen gefüttert. Nach zwei Wochen wird er  den ganzen Tag allein gelassen und lediglich einmal gefüttert.  Nähert sich jemand in Abwesenheit der Eltern dem Nest, bespeit er ihn  das Junge zur Verteidigung mit Öl. Die Nestlingszeit dauert 41 - 57 Tage. Nach sechs bis acht Wochen Fütterungszeit ziehen die Altvögel  wieder auf die Hochsee und überlassen den Jungvogel sich selbst. Bald danach stürzt sich der Jungvogel vom Felsen und treibt flugunfähig auf  dem Meer. Von der Oberfläche nimmt er Plankton auf und zehrt von seinen Fettvorräten so lange, bis das Gefieder völlig herangewachsen und er flugfähig ist.
 
Größe / Flügelspannweite: 43 - 52 cm / 101 - 117 cm.
Lebensraum: Felseninseln und Steilküsten am Meer.
Nahrung: Fische, Krebse und Schnecken, Kopffüßer, Mollusken, Quallen,
  auch Aas und Fischereiabfälle.
Brutpaare D Helgoland: 52  (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019].
Trend D Helgoland (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Winter / Durchzug D (2011-2016): 73 Tsd. /  120 Tsd. (Herbst) [DDA/BfN 2019].
Gefährdung (D): seltene Art mit geografischer Restriktion.
Anwesenheit in D: zur Brutzeit in Küstennähe zu sehen.
 
 
 
 
 
Quellen
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