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Holzwespen-Schlupfwespe

Die Holzwespen-Schlupfwespe (Rhyssa persuasoria), auch Riesenholzwespen-Schlupfwespe genannt, gehört zur Familie der Echten Schlupfwespen (Ichneumonidae). Das Weibchen spürt mit seinem Geruchssinn Larven von Wirtstieren im Holz auf (meist die Larven von anderen Holzwespenarten oder von Bockkäferarten). Mit ihrem langen Legeapparat bohrt sie dann zielsicher durch das Holz und legt seine Eier neben den Larven ab. Dies kann bis zu einer dreiviertel Stunde dauern. Die aus dem Ei geschlüpfte Larve ernährt sich vom Körpergewebe der Wirtslarve und verpuppt sich schließlich. Am Ende der meist einjährigen Entwicklungszeit schlüpft die erwachsene Holzwespen-Schlupfwespe und nagt sich durch das Holz ins Freie.

 

Lebensraum: Offene Stellen, meist in Nadelwäldern, wo gefällte Stämme liegen.

Nahrung Imago: Honigtau und Kiefernnadeln.

Nahrung Larve: Larve des Wirtstiers.

Vorkommen (als Imago): Juni bis August.

Körperlänge: ca. 50 mm (plus nochmals je etwa so viel für Legestachel und Fühler).

 

Staunenswerte erweiterte Parasitierung

Die Art Pseudorhyssa nigricornis (syn. P.sternata, P.maculicoxis) ist Kleptoparasit der Holzwespen-Schlupfwespe: Sie legt mit ihrem viel schwächeren Legebohrer ein Ei erst dann an der Holzwespenlarve ab, wenn diese durch Rhyssa persuasoria bereits parasitiert (und damit ein Loch vorgebohrt) ist. Die Pseudorhyssa-Larve verdrängt anschließend die Larve von Rhyssa. Rhyssa persuasoria selbst kann sich fakultativ als Hyperparasitoid, an Larven von anderen parasitoiden Hautflüglern an den Holzwespenlarven, entwickeln.*

 

*) Mike G. Fitton, M. R. Shaw, I. D. Gauld: Pimpline Ichneumon-flies (Hymenoptera, Ichneumonidae, Pimplinae). Handbooks for the Identification of British Insects Vol. 7, Part 1, published by the Royal Entomological Society of London, 1988, ISBN 0-901546-72-0