Der Mauerläufer (Tichodroma muraria) ist ein kleibergroßer, auffällig gefärbter Singvogel, der zerstreut in alpinen Lagen Eurasiens vorkommt. Mauerläufer bewohnen nahezu alle europäischen und asiatischen Gebirge. Während der Brutzeit halten sie sich gerne in hochalpinen, felsigen Bereichen auf. Sowohl in Deutschland, als auch in Bayern gilt der Mauerläufer als extrem seltene Art mit geographischer Restriktion. Die deutschen Brutgebiete sind nur in den Bayerischen Alpen zu finden, wo der Mauerläufer lückig verbreitet ist. Laut LfU (Bayerisches Landesamt für Umwelt) gibt es 80 - 120 Brutpaare, vor allem vom Ammergebirge bis zum Mangfallgebirge. Welt- und europaweit ist der Mauerläufer laut IUCN ungefährdet (Least Concern LC).
Die Bruthabitate des Mauerläufers sind meist unzugängliche, zerklüftete und spaltenreiche montane bis hochalpine Felsgebiete zwischen 400 und 2500 m. Während der Nahrungssuche ist der Mauerläufer am auffälligsten: er hüpft, fliegt und klettert an steiler Wand meist seitlich nach oben, wobei die roten und weißen Flügelabzeichen sichtbar werden. Beide Geschlechter sehen ähnlich aus. Sonnenbaden, Sandbaden und Baden in kleinen Rinnsalen gehören zu seinem Komfortverhalten.
Der Mauerläufer verbleibt im Winter entweder in seinem Brutgebiet oder er zieht, über kurze Distanzen, in etwas wärmere Gebiete in der Nähe. Die Brutperiode beginnt selten vor Mitte Mai. Die Brutdauer beträgt ca. 20 Tage, die Fütterungszeit ca. 30 Tage.
Der Mauerläufer ernährt sich und seine Brut ausschließlich mit Wirbellosen: vor allem mit kleinsten bis mittelgroßen Insekten, Spinnen und Weberknechten. Die Beutetiere werden durch Stochern aus Ritzen geholt oder vom Boden aufgelesen.
Größe / Flügelspannweite: ca. 17 - 19 cm / ca. 34 - 38 cm.
Lebensraum: hochalpine felsige Gebiete.
Nahrung: hauptsächlich Wirbellose.
Brutpaare D / BY: ca. 80 - 120 [NABU/DDA/BfN 2019] /80 - 120 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015):gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: extrem seltene Art mit geografischer Restriktion ('R') [NABU 2016]
/extrem seltene Art mit geografischer Restriktion ('R') [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: April bis September.
Quellen