Die Dohle (Corvus monedula) ist eine Singvogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Sie ist einer der kleinsten Vertreter der Raben und Krähen (Corvus). Unverwechselbar ist die Dohle durch ihr schwarz-graues Gefieder, den kurzen, kräftigen Schnabel und die hellblauen Augen. Das Verbreitungsgebiet der Dohle reicht vom nordafrikanischen Atlasgebirge über Europa bis zum Baikalsee. Die Dohle ist ein Kulturfolger. Sie ist bei uns ein Standvogel, nur einige junge Dohlen ziehen im Winter ans Mittelmeer.
In Bayern steht die Dohle auf der Vorwarnliste bedrohter Arten. Gefährdend für sie ist der anhaltende Verlust von Brutplätzen (z.B. in Baumhöhlen und Gebäudenischen) sowie der Rückgang der Nahrungsgrundlage auf Wiesen und Feldern. Gebäudesanierung, Abholzen alter Bäume sowie großflächiger Pestizideinsatz beim Anbau von „Energiepflanzen“, sind einige der Ursachen.
Bekannt ist die Dohle für ihre Intelligenz und ihr hoch entwickeltes Sozialverhalten in Familie und Kolonie. Dohlen sind gesellige und neugierige Vöel. Sie leben meist in größeren Gruppen und bilden lebenslange monogame Paare.
Schon Ende Februar/Anfang März legen die Dohlen ihre Nester in Baumhöhlen, Felshöhlen und Gebäudenischen an. Wenn möglich als Kolonie. Die Nester sind ziemlich unordentlich: Reisighaufen, die mit Haaren, Wolle, Federn, Gras und Moos ausgepolstert werden. Die Eiablage beginnt Mitte April. Das Weibchen legt 4 - 6 Eiern, die es 3 Wochen lang alleine bebrütet. Es wird in dieser Zeit vom Männchen mit Futter versorgt. Die geschlüpften Nestlinge werden 30 Tage im Nest von beiden Elternteilen gefüttert (Nesthocker), richtig flügge sind die Jungvögel aber erst nach ca. 35 Tagen.
Größe / Flügelspannweite: 30 - 34 cm / 64 - 73 cm.
Lebensraum: bevorzugt offene Lebensräume mit Baumbestand, Felsen oder alten Gebäuden;
heutzutage auch gerne in Siedlungsbereich.
Nahrung: Allesfresser: Insekten, Würmer, Schnecken, Samen gelegentlich Aas oder menschlicher Abfall.
Brutpaare D / BY: 83 - 140 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / 550 - 1000 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / Vorwarnliste [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig.
Quellen