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Seeadler

Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) gehört zur Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes), zur Familie der Habichtartige (Accipitridae) und zur Gattung der Seeadler (Haliaeetus). Er ist von Nordwest-Europa bis Ostasien verbreitet. Er wurde in Mittel- und Westeuropa durch menschliche Verfolgung und die Vergiftung mit dem Insektizid DDT fast ausgerottet. Seit Mitte der 1980er Jahre nimmt der Bestand in Deutschland, vor allem in Ostdeutschland wieder zu. Er gilt deshalb in Deutschland aufgrund intensiver Schutzmaßnahmen als nicht gefährdet. Auch in Bayern gibt es erste Bruterfolge. Der gegenwärtige Verbreitungsschwerpunkt befindet sich in der Oberpfalz. Weitere Brutplätze existieren in Mittelfranken (hier zog ein Seeadlerpaar im Frühjahr 2006, am Altmühlsee bei Gunzenhausen, erstmals zwei Jungvögel groß, sh. Foto), Niederbayern (seit 2009) und in Oberfranken (seit 2015). Eine dauerhafte Ansiedlung in Oberbayern steht noch aus. In Deutschland zählt der Seeadler zu den Standvögeln, er verbringt auch den Winter bei uns.  

Der Seeadler ist ein sehr großer Greifvogel, sein Lebensraum sind Wälder mit alten Bäumen in gewässerreichen Landschaften. An den Küsten bewohnt er Klippen. Der Seeadler ernährt sich vor allem von Fischen und Wasservögeln, gelegentlich  auch von Aas. Säuger frißt er eher selten. Fische werden vom niedrig über dem Wasser fliegenden Seeadler im Vorbeiflug aus dem Wasser gegriffen.

 

Mit dem Wappentier der USA, dem Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus) ist unser Seeadler (Haliaeetus albicilla) übrigens nahe verwandt. Alte Seeadlerpaare leben in Dauerehe zusammen und zeigen vor allem im Winter beeindruckende Balzflüge.Dabei wechseln Synchronflüge, gemeinsames Kreisen und spielerisches Aufeinanderstoßen einander ab. An sonnigen Tagen mit starkem Wind ist die Flugaktivität besonders groß.

 

Seeadler errichten in alten Bäumen gewaltige Horste aus Ästen. Die Nestmulde wird mit Gras und Moos ausgekleidet. Neue Horste haben einen Durchmesser von etwa 1,2 bis 1,5 Metern und eine Höhe von 50 bis 80 Zentimetern, alte und über Jahrzehnte genutzte Horste werden immer größer. An den Küsten Nordeuropas, zum Beispiel in Norwegen, brüten viele Seeadler in Felswänden, auf abgelegenen und baumlosen Inseln auch auf dem Boden. In Mitteleuropa beginnt die Brut zwischen Mitte Februar und Mitte März. Das Gelege besteht aus 1 - 3 weißen Eiern, die Brutzeit beträgt ca. 38 Tage. Es brüten meist die Weibchen, während die Männchen sie mit Nahrung versorgen. Die Jungvögel erreichen nach rund 75 Tagen das Ästlingsstadium und nach 80 bis 90 Tagen können sie kurze Strecken fliegen.

 

Größe / Spannweite: ca. 76 – 92 cm / ca. 180 - 240 cm.

Lebensraum: Wälder mit alten Bäumen in gewässerreichen Landschaften;

  an den Küsten bewohnt er Klippen.

Nahrung: hauptsächlich Fische und Wasservögel.

Brutpaare D / BY: 850 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 19 (2016) [02/2021 LfU].

Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].

Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: ungefährdet  [NABU 2016]

   / Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Restriktion  [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.

 

 

 

 

Quellen

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