Das nur etwa drosselgroße Tüpfelsumpfhuhn (Porzana porzana) gehört zur Ordnung der Kranichvögel (Gruiformes), zur Familie der Rallen (Rallidae) und zur Gattung der Sumpfhühner (Porzana). Das Areal des Tüpfelsumpfhuhns erstreckt sich von Westeuropa bis ins südliche Zentralsibirien. In Mitteleuropa kommt es zwar fast in allen Ländern vor, ist aber nirgends häufig. In Deutschland ist es selten und gilt als gefährdet. In Bayern ist es vom Aussterben bedroht und ist sehr selten. Wenige Brutpaare sind u.a. am Unteren Inn, im Voralpinen Hügel- und Moorland (Murnauer Moos, Loisach-Kochelsee-Moore, Ammersee- und Chiemseegebiet) zu finden.
Die Überwinterungsgebiete des Tüpfelsumpfhuhns erstrecken sich bis ins südliche Afrika. Manche überwintern auch im Mittelmeerraum. Sie ziehen nachts und fliegen dabei bodennah. Die Brutgebiete besiedeln sie meist im Laufe des Aprils. Der Wegzug dauert von Mitte Juli bis Anfang Oktober.
Als Lebensraum mag das Tüpfelsumpfhuhn vor allem überstaute Wiesen, Nassflächen und Seggenwiesen, Schilfgebiete meidet es. Wichtig ist ein konstant niedriger Wasserstand von fünf bis zehn Zentimetern. Auf dem Durchzug kann man es überall an Gewässern mit Verlandungszonen von Seen und Teichen und an Schlickflächen finden. Mit den langen Zehen ist es bestens an seinen Lebensraum angepasst. Das Tüpfelsumpfhuhn sucht mit seinem Schnabel im Schlamm oder im flachen Gewässer nach Nahrung. Diese besteht überwiegend aus Kleintieren wie Insekten, Würmern und Schnecken. Es frißt auch zarte Pflanzenteile.
Das Tüpfelsumpfhuhn nistet gerne im Röhricht, in feuchtem Riedgrasbewuchs und auf Wiesen. Es legt sein Nest, gut in der Vegetation versteckt, am Boden an. Das Weibchen legt im Mai – Juni 8 – 12 Eier. Beide Elternteile brüten 18 – 21 Tage. Die Jungvögel verlassen das Nest einige Stunden nach dem Schlüpfen und suchen im Alter von mehreren Tagen selbstständig nach Nahrung. Die Jungvögel sind nach 25 – 35 Tagen flügge.
Größe / Flügelspannweite: ca. 19 - 22,5 cm / ca. 37 - 42 cm.
Lebensraum: Brut: überstaute Wiesen, Nassflächen und Seggenwiesen,
mit konstant niedrigem Wasserstand von fünf bis zehn Zentimetern.
Zug: Verlandungszonen von Seen und Teichen und an Schlickflächen.
Nahrung: Insekten, Würmer und Schnecken, auch zarte Pflanzenteile.
Brutpaare D / BY: 900 - 1400 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 50 - 70 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Individuen BY* (2014/2015): Aug 2, Sep 3, Apr: 2 [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: Gefährdet [NABU 2016] / vom Aussterben bedroht [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: von April bis Mitte Oktober zu beobachten.
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
Quellen
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