Die Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica) gehört zur Ordnung der Limikolen oder Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Schnepfenvögel (Scolopacidae) und zur Gattung der Pfuhlschnepfen (Limosa). Sie ist ein Brutvogel der feuchten arktischen Tundra und ist vom nördlichen Rand der Waldzone in Lappland über Eurasien bis nach Westalaska verbreitet. Im mitteleuropäischen Wattenmeer ist die Pfuhlschnepfe sowohl ein häufiger rastender Durchzügler (Vögel aus Sibirien, ssp. taymyrensis, auf dem Flug an die afrikanische Atlantikküste), als auch Wintergast (Vögel aus Skandinavien, ssp. lapponica). Im deutschen Binnenland ist die Pfuhlschnepfe eher selten auf dem Durchzug zu beobachten, sie hält sich dann an Schlammflächen von Seen auf.
Die Pfuhlschnepfe brütet an moorigen Stellen in der Moos- und Strauchtundra sowie in sumpfigen Heiden des Weiden- und Birkengürtels in der Nähe der Baumgrenze. Außerhalb der Brutzeit hält sie sich auf feinsandigen und sandigen Flächen der Watte, Flachküsten, Flussmündungen und Meeresbuchten auf. Sie ist auch auf Schlickflächen sowie in kleiner Zahl an Schlammufern von Binnengewässern zu beobachten. Die Pfuhlschnepfe ernährt sich hauptsächlich von Würmern und Krebstieren, die sie durch stochern im flachen Wasser erbeutet. Sie ist dazu im weichen Sumpfboden oder im Schlick unterwegs.
Pfuhlschnepfen halten den Weltrekord im Vogelflug: Auf dem Weg vom Brutplatz in Alaska ins neuseeländische Winterquartier, flog eine mit Satellitensender versehene Pfuhlschnepfe in nur acht Tagen eine Teilstrecke von 11.600 Kilometern über den pazifischen Ozean ohne Zwischenlandung. Die Pfuhlschnepfe gilt laut Weltnaturschutzunion (IUCN) zwar insgesamt als nicht gefährdet, aber als eine der Arten, die vom Klimawandel besonders betroffen sein wird.
Das Nest der Pfuhlschnepfe ist eine flache Vertiefung auf trockenem Grund, gut versteckt in der Vegetation. Die Nestmulde wird mit Pflanzenteilen und Flechten ausgelegt. Das Weibchen legt im Juni 4 Eier, die von beiden Elternteilen 20 – 21 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel sind Nestflüchter, die schon sehr früh selbst nach Nahrung suchen. Nach etwa 4 Wochen können sie fliegen.
Größe / Flügelspannweite: ca. 33 - 41 cm / ca. 68 cm.
Lebensraum: Brut: moorige Stellen in der Moos- und Strauchtundra, sowie sumpfige Heiden;
Zug: sandigen Flächen der Watte, Flachküsten, Flussmündungen und Meeresbuchten.
Nahrung: Insekten. deren Larven, Schnecken, Würmer und Krebstiere, auch Schnaken und Zuckmücken.
Brutpaare D: --- .
Wintergäste / Durchzug D ssp. lapponica (2011-2016):
Winter: 9 Tsd. / Durchzug: 35 Tsd. (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Wintergäste / Durchzug D ssp. taymyrensis (2011-2016):
Winter: 0 / Durchzug: 100 Tsd. (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Trend D Wintergäste/Durchzug (1992-2016): abnehmend [DDA/BfN 2019].
Gefährdung D: ungefährdet [NABU 2016].
Anwesenheit in D: zu den Durchzugzeiten: Juli bis Oktober und von Ende März bis Mitte Mai.
Quellen
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