Die Misteldrossel (Turdus viscivorus) ist weit verbreitet über Europa, Nordwestafrika und Teile Asiens. Auch in Deutschland ist sie weit verbreitet, aber nicht häufig, im Osten ist sie deutlich seltener. Mit einer Körperlänge von bis zu 29 cm ist die Misteldrossel zwar die größte heimische Drossel, sie lebt aber heimlich und ist nicht leicht zu entdecken. Sie brütet in offenen Laub- und Mischwäldern, Feldgehölzen, Feldern, Mooren, Alleen, Parks und großen Gärten. Ab Herbst ist sie in Trupps auf Wiesen zu sehen. Die meisten Vögel ziehen im Winter nach Südeuropa ans Mittelmeer oder nach Nordafrika. Schon im Vorfrühling ist dann wieder ihr klarer, flötender Gesang zu hören, er ist nicht so variantenreich wie der der Amsel, aber auch sehr schön.
Die Früchte der Mistel, einer Schmarotzerpflanze die auf Bäumen wächst, sind bei der Misteldrossel beliebt. Solche Bäume mit Misteln sind auch beliebte Schlafplätze der Misteldrossel. Die Kerne (Samen) der Mistelfrucht werden oft auf dem Baum wieder ausgeschieden, dadurch trägt die Misteldrossel zur Verbreitung der Pflanze bei.
Die Misteldrossel baut ihr napfförmiges Nest meist hoch in den Bäumen in eine Astgabel. Es wird aus Gras, Stängeln, Wurzeln, Moos, altem Laub sowie feuchter Erde vom Weibchen gebaut. Die Brutzeit beginnt im März und endet im August (meist zwei Jahresbruten). Das Weibchen legt vier bis sechs Eier, welche etwa zwei Wochen bebrütet werden, bis die Jungvögel schlüpfen. Nach 12 bis 15 Tagen werden die Jungvögel flügge und werden dann noch für einige Tage gefüttert.
Größe / Flügelspannweite: ca. 26 - 29 cm / ca. 42 - 47,5 cm.
Lebensraum: lichte Laub- und Mischwälder, große Parks und Gärten oder Feldgehölze.
Nahrung: hauptsächlich Regenwürmer und Früchte der Mistel, aber auch anderen Beeren und Früchte sowie von Insekten.
Brutpaare D / BY: ca. 165 - 320 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / 29 - 55 Tsd. [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): gleichbleibend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): gleichbleibend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D : Im Winter selten zu sehen, März - Sept./Okt.
Quellen