Die Steppenmöwe (Larus cachinnans) gehört zur Ordnung der   Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur  Familie der Möwenverwandten (Laridae), zur  Unterfamilie der Möwen    (Larinae) und zur Gattung Larus. Sie ist eine relativ große Vogelart aus der Familie der Möwen. Die Steppenmöwe ist im südlichen Osteuropa und im westlichen Mittelasien beheimatet, wo sie vom Schwarzen Meer bis in den Osten Kasachstans brütet. Zerstreute Brutvorkommen gibt es jedoch auch bis nach Mitteleuropa hinein; die größten liegen in Polen. In Deutschland brütet die Art  vereinzelt im Osten. Nach der Brutzeit wandern vor allem viele junge  Vögel nach Nordwesten ab und sind dann zerstreut bis Westeuropa zu finden. Auch in Bayern sind sie dann, in geringer Zahl, als Durchzügler oder Wintergast, an Seen und Flüssen zu finden. Die Hauptüberwinterungsgebiete liegen im Nahen Osten.
 
Die Steppenmöwe bevorzugt zur Brutzeit Küsten, Gewässer der Steppe, kleinen Inseln und flache  Ufer. Außerhalb der Brutzeit hält sie sich hauptsächlich an Seen und Flüssen sowie auf landwirtschaftlichen Flächen auf. Im Winter auch an Mülldeponien und in Häfen, meist in Gesellschaft von Mittelmeer- und Silbermöwen. Die Stepenmöwe ernährt sich von Fisch, Krebsen, Würmern und Abfall.
 
Die Steppenmöwe brütet in lockeren Kolonien, auf felsigen oder sandigen Inseln an  Küsten und in Seen des Binnenlandes. Sie ist ein Bodenbrüter, der auf relativ vegetationsarmen offenen  Flächen brütet. Das  Nest besteht u.a. aus Gräsern, Zweigen, Muscheln und  Federn. Das Weibchen legt meist 2 - 3 Eier, die von beide Elternvögeln abwechselnd 27 - 31 Tage bebrütet werden. Mit etwa 6 Wochen sind die Jungvögel  flügge und mit ca. 8 Wochen selbstständig.
 
Größe / Spannweite: ca. 55 – 60 cm / ca. 138 – 147 cm.
Lebensraum: Brut: Küsten, Gewässer der Steppe, kleinen Inseln und flache  Ufer.
  Sonst/Winter: Seen und Flüsse, Felder; im Winter  auch Mülldeponien und in Häfen.
Nahrung: Fisch, Krebse, Würmer und Abfall.
Brutpaare D / BY: 750 (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 0 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Winter D (2011-2016)  3 - 8 Tsd. [DDA/BfN 2019].
Trend Winter D (1992-2016) stark zunehmend [DDA/BfN 2019].
Individuen BY* (2014/2015): Sep 9, Okt 8, Nov 4, Dez 9,
   Jan 18, Feb 64, Mrz 48, Apr 16   [LfU 2016].
 
 
 
 
Gefährdung D / BY: Extrem seltene Arten und Arten mit geograf. Restriktion 'R'  [NABU 2016] 
   / Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Restriktion  'R'  [LfU 2016].
 
Anwesenheit in D / BY: überwiegend von August bis März zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
 
Quellen
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