Der Mittelspecht (Dendrocopos medius) gehört zur  Ordnung der  Spechtvögel (Piciformes), zur  Familie der  Spechte (Picidae) und  zur  Unterfamilie der Echten Spechte  (Picinae). Das Areal des Mittelspechts  erstreckt sich von Nordspanien und  Frankreich über Mitteleuropa  ostwärts bis Mittelrussland und Ukraine, im  Süden vom Balkan über die  Türkei und den Kaukasus bis zum Iran.  Deutschland beherbergt einen  großen Anteil der Weltpopulation dieses  europäischen Endemiten1,  weshalb wir für diese Art höchste Verantwortung  tragen. In Bayern ist  er nur mäßig regional und lokal verbreitet. Der Mittelspecht ist in  Deutschland ein Standvogel. 
Der Mittelspecht ist etwas kleiner  als der Buntspecht. Als Lebensraum benötigt er Laubwälder mit älteren  Bäumen mit grobrissiger Rinde und Totholz. Er ist deshalb vor allem in  Eichen- Hainbuchen- und Auwäldern sowie in alten Streuobstanlagen zu  finden. Der Mittelspecht zimmert seine Bruthöhle nur in weiche oder  morsche Laubbäume. Er ernährt sich hauptsächlich von Spinnen und  Insekten, die er an der Oberfläche oder in Spalten der Baumrinde findet,  daneben auch von Früchten, Nüssen, Samen und Baumsäften (Ringeln).
 
Mittelspechte  führen eine weitgehend monogame Brutsaisonehe. Ab Februar und verstärkt im März, streift das  Männchen  mit lauten Quäk-Rufen durch sein Nahrungsrevier. Nähert sich ein Weibchen, intensiviert das Männchen das Quäken und umfliegt es in einem auffälligen Flatterflug. Danach lockt es das   Weibchen zu vollendeten oder begonnenen Höhlen, die durch Klopfen   angezeigt werden. Dabei sind die Federn der roten Kopfplatte gesträubt.   Das Weibchen inspiziert die Höhlen und kann bald durch eine geduckte   Körperhaltung zu einer Kopulation auffordern.
 
Der Mittelspecht zimmert seine Höhlen ausschließlich in Bäumen mit  weichen Hölzern, wie etwa Pappeln, Weiden oder Erlen,  beziehungsweise in  solchen, die bereits durch Pilzbefall stark  geschädigt sind. Die Eiablage beginnt in Mitteleuropa  frühestens Anfang April. Das Gelege besteht aus 5 – 6 Eiern die von  beiden Elternvögeln 12 - 13 Tag bebrütet werden. Die Nestlingszeit  dauert 20 - 24 Tagen, beide Elternvögel kümmern sich um die Versorgung.  Nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel von der Bruthöhle   weggelockt und noch bis zu zwei Wochen betreut, bevor sie weitgehend  selbständig sind und in  die nähere Umgebung des Nestes verlassen.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 19,5 - 22 cm / ca. 34 cm.
Lebensraum: Laubwälder mit älteren  Bäumen mit grobrissiger Rinde und Totholz.
Nahrung: Spinnen und  Insekten der  Baumrinde,
  auch Früchte, Nüsse, Samen und Baumsäfte (Ringeln).
Brutpaare D: 34 - 61 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 2,3 - 3,7 Tsd. [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): zunehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016]  / ungefährdet    [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.
 
1) eine Art die nur in einer räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommt
 
 
 
 
Quellen
.....