Der Brachpieper (Anthus campestris) gehört zur Familie der Stelzen und Pieper (Motacillidae). Er ist in gemäßigten und warmen Klimazonen der Westpaläarktis, von Westafrika bis zur Mongolei, und lückenhaft in Zentraleuropa verbreitet. Auch in Mitteleuropa ist die Verbreitung lückenhaft und im Wesentlichen auf sandige Offenflächen beschränkt. In Deutschland ist der Brachpieper, bis auf wenige Ausnahmen, nur noch in Nordostdeutschland anzutreffen. Die Bestände sind stark rückläufig. Der Brachpieper ist ein Langstreckenzieher und verbringt den Winter in der Sahelzone südlich der Sahara, in Nordostafrika, in Arabien, im Süden des Iran sowie im westlichen Indien. Ab Ende Februar beginnt der Rückflug, so dass der Brachpieper im späten Frühling wieder bei uns ist.
Das Nest wird versteckt am Boden gebaut. Es besteht aus feinem Pflanzenmaterial. Das Weibchen brütet alleine, der Vater hilft aber bei der Fütterung der Jungvögel. Die Eiablage erfolgt Mitte Mai bis Anfang Juni (oft Zweitbruten ab Ende Juni). Das Gelege besteht aus meist 4 - 5 Eiern. Die Brutzeit dauert 12 - 13 Tage. Die Jungvögel sind nach 12 - 15 Tagen flügge, das Gefieder ist aber erst nach 28 - 30 Tagen voll ausgewachsen.
Größe / Flügelspannweite: ca. 16 - 18 cm / ca. 25 - 28 cm.
Lebensraum: überwiegend Steppen, Halbwüsten und Wüsten, z.B. Brachflächen, Heidelandschaften,
Truppenübungsplätze, Binnendünen und Trockenrasen.
Nahrung: Insekten, vor allem von Käfern, Heuschrecken, Zweiflüglern und Ameisen,
dazu Schmetterlingsraupen als Nahrung für die Jungtiere.
Brutpaare D / BY: 550 - 900 [NABU/[DDA/BfN 2019] / 0 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): stark abnehmend [DDA/BfN 2019].
Gefährdung D / BY: vom Aussterben bedroht (RL 2020)/ Ausgestorben od. verschollen (LfU 2016).
Anwesenheit in D: ca. Mitte Mai bis Anfang September/Mitte Oktober.
Quellen