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Schwarzes Moor

Das Schwarze Moor liegt in der Bayerischen Rhön, am Dreiländereck von Hessen, Thüringen und Bayern und gehört zum Biosphärenreservat Rhön. Das Feuchtgebiet ist mit 66,4 Hektar der größte Moorkomplex aus Niedermooren und einem weitgehend unberührten und intakten Regenmoor in der Rhön. Es ist Bestandteil des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000 und eines der bedeutendsten Hochmoore in Mitteleuropa. 2007 wurde das Moor in die Liste der 100 schönsten Geotope Bayerns (673R008) aufgenommen.

 

Das Schwarze Moor liegt auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser, ca. 770 bis 782 m ü. NN, in einer flachen Hangmulde des leicht nach Südosten geneigten oberen Hanges des Querenberges (Höhe 805 m ü. NN). Das Schwarze Moor entstand, wie auch die anderen Hochmoore der Rhön, vor etwa 12.000 Jahren nach der letzten Eiszeit. Es ist ein kuppelförmig aufgewölbtes Regenmoor. Von der zum oberen Rand im Norden verschobenen zentralen Hochfläche (ca. 800 x 400 m), mit einer Torfmächtigkeit von teilweise über acht Metern, fällt die Oberfläche nach allen Seiten ab. Auf den am stärksten geneigten Flächen treten sog. Flarken auf, das sind langgestreckte, scharf begrenzte Schlenken, sie werden bis zu 50 Meter lang, sind zwischen einem und drei Metern tief und entstehen durch Risse in der Moorvegetation.

 

Das Moor ist in verschiedene Vegetationszonen gegliedert. Jede verfügt über eine eigene typische Pflanzengesellschaft, deren Arten teiweise gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind:

  • Am Rand des Schwarzen Moores befindet sich ein Fichtenforst, der schrittweise durch eine Weichlaubwald (z.B. Karpaten-Birke*) ersetzt werden soll.
  • Es schließt sich das Niedermoor an, ein das Moor in wechselnder Breite umgebender Sumpfgürtel mit charakteristischer Grasvegetation (z.B. Scheiden-Wollgras, Schmalblättriges Wollgras, Sumpf-Kratzdistel, Fieberklee).
  • Nach innen folgt das Moor-Randgehänge mit kleinwüchsigen Bäumen und Sträuchern (Moor-Birke, Kiefer, Rauschbeere, Heidelbeere, Besenheide, Schwarze Krähenbeere, Gewöhnliche Moosbeere). Dieser Bereich hat ein deutliches Gefälle und ist besonders trocken.

*) Die Karpaten-Birke (Betula pubescens ssp. carpatica), ist eine besondere Gebirgs-Unterart der Moor-Birke. Sie fällt durch ihren bizarren Wuchs auf und bildet am Moorrand einen Wald. 

 

Tierarten im Schwarzen Moor und in der Rhönumgebung:

  • Vögel: Birkhühner (sie haben hier eines ihrer letzten Rückzugsgebiete), Bekassinen, Zwergschnepfen, Baumpieper, Wiesenpieper, Feldschwirle und Auerhahn (vereinzelt), Fichtenkreuzschnabel, Raufußkauz, Tannenhäher, Wachtelkönig (selten), Turmfalke, Rotmilan, Mäusebussard und Waldschnepfe.
  • Säugetiere: Baummarder, Sumpfspitzmaus, Iltis, Mauswiesel, Fuchs, Steinmarder, Dachs, Waschbär, Rotwild, Feldhasen, Eichhörnchen und Siebenschläfer.
  • Reptilien: Kreuzotter, Blindschleiche, Feuersalamander und Bergeidechse.
  • Libellen: Gemeine Binsenjungfer, Arktische Smaragdlibelle, Torf-Mosaikjungfer, Sumpf-Heidelibelle, die Große und die Kleine Moosjungfer. Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist leider ausgestorben.
Siehe auch: Rotes Moor

[Wikipedia]

 

Fotos

1) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor mit Schlenke

2) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor

3) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor

4) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor mit Moorauge

5) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor

6) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor

7) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor mit Schlenke

8) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor

9) Schwarzes Moor, Hochröhn, mit Karpaten-Birke (Betula pubescens ssp. carpatica) und

    Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)

10) Schwarzes Moor, Hochröhn, mit Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)

11) Schwarzes Moor, Hochröhn, Detail mit Schwarzer Krähenbeere (Empetrum nigrum)

12) Schwarzes Moor, Hochrhön, Hochmoor mit Flarke

13) Schwarzes Moor, Hochrhön, Niedermoor

14) Schwarzes Moor, Hochrhön, Bohlenweg ins Moor

15) Schwarzes Moor, Hochrhön, Bohlenweg ins Moor