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Kiebitz

Der Kiebitz (Vanellus vanellus) gehört zur Ordnung der Limikolen oder Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur Familie der Regenpfeifer (Charadriidae), zur Unterfamilie der Kiebitze (Vanellinae) und zur Gattung der Kiebitze (Vanellus). Der Kiebitz ist in der Paläarktis verbreitet. Er brütet in einem Gebiet, das von Großbritannien und Irland im Westen bis nach Ostsibirien reicht. Die nördliche Verbreitungsgrenze ist in Fennoskandinavien. Der Kiebitz brütet auch in Deutschland und in Bayern, ist jedoch stark gefährdet. Ursachen sind u.a. die anhaltende Trockenlegungen und intensive landwirtschaftliche Nutzung fast aller Flächen. Als Bodenbrüter ist er außerdem durch Störungen am Brutplatz bedroht. Die in Deutschland brütenden Kiebitze sind Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil davon unter milden Witterungsbedingungen in Deutschland überwintert und ein anderer Teil in die Wintergebiete in Frankreich, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden zieht. Weitere Kiebitze aus östlichen und nördlichen Gefilden überwintern an Deutschlands Küsten.

 

Der Kiebitz brütet hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, auf Wiesen und Weiden, gerne an Gewässerrändern, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren. Kiebitze brüten auch auf Feldern und Äckern. Während des Winters und der Zugzeit halten sich Kiebitze auch auf abgeernteten Feldern und auf gepflügten Äckern auf. Im Winter sieht man die Vögel weitläufig verteilt auf alten Weiden, aber auch als Trupps auf Schlammflächen. Kiebitze ernähren sich überwiegend von Insekten und deren Larven, Würmern und anderen Wirbellosen.

 

Kiebitze treffen schon im März am Brutort ein. Danach wird der Standort vom Männchen mit spektakulären Balzflügen verteidigt werden. Die akrobatischen Flugmanöver und Sturzflügen sind sehenswert. Dabei ruft das Männchen laut. Das Männchen bereitet mehrere Nester vor, es sind Mulden am Boden, die mit Halmen und anderen Pflanzenteilen gepolstert werden. Das Weibchen wählt eines davon aus und legt 4 Eier hinein, die von beiden Elternvögeln 21 - 28 Tage bebrütet werden, bis die Küken schlüpfen. Während dieser Zeit wird das Nest von beiden Altvögeln vehement gegen Räuber verteidigt. Beide Elternteile kümmern sich um die Aufzucht. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest bereits wenige Stunden nach dem Schlupf. Danach werden sie bis zu 5 Wochen lang noch von den Eltern geführt, bis sie flügge werden. In den ersten 10 Tagen werden die Küken noch vom Weibchen gewärmt (gehudert). Mit 35 Tagen sind die Küken vollbefiedert und flugfähig.

 

Größe / Spannweite: ca. 28 - 31 cm / ca. 67 - 72 cm.

Lebensraum: Brut: Wiesen und Weiden, Gewässerränder, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren.

  Winter/Zug: abgeerntete Felder, gepflügten Äcker, weitläufig verteilt auf alten Weiden,
  aber auch als Trupps auf Schlammflächen.

Nahrung:  Insekten und deren Larven, Würmern und anderen Wirbellose.

Brutpaare D / BY: 42 - 67 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 6 - 9,5 Tsd. [LfU 2016].

Trend D (1992-2016): stark abnehmend [DDA/BfN 2019].

Winter / Durchzug D (2011-2016) Winter: 40 - 60 Tsd. / Herbst: 400 Tsd. - 1 Mio. [DDA/BfN 2019].

Trend Winter / Durchzug (1992-2016) gleichbleibend / abnehmend [DDA/BfN 2019].

Individuen Jahr BY* (2014/2015): Jul 156, Aug 199, Sep 3.248, Okt 1.217, Nov 1.049,

   Dez 5, Jan 3, Feb 3, Mrz 2.735, Apr 440, Mai 35, Jun 176  [LfU 2016].

Gefährdung D / BY: stark gefährdet [NABU 2016] / stark gefährdet  [LfU 2016].

Anwesenheit in D / BY: von Februar bis November, teilweise auch im Winter.

 

*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]

 

Ein Fotobericht ist hier zu finden:
Kiebitz.pdf

 

 

 

 

Quellen

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