Die Uferschnepfe (Limosa limosa) gehört zur Ordnung der         Limikolen oder Regenpfeiferartigen       (Charadriiformes), zur Familie    der      Schnepfenvögel (Scolopacidae)    und    zur Gattung der    Pfuhlschnepfen (Limosa). Die Uferschnepfe brütet von Island bis nach   Sibirien, aber auch in Mitteleuropa.
 
Es werden drei Unterarten unterschieden:
 
Limosa limosa limosa: Das Brutgebiet der Nominatform    erstreckt sich von Westeuropa über Zentraleuropa bis Zentralasien und    Russland bis zum Fluss Jenissei. Sie überwintert in Südeuropa,    Westafrika und im Mittleren Osten bis zur östlichen Küste Indiens.
 L. l. islandica:  Die Isländische Uferschnepfe brütet   vorwiegend auf  Island, kommt jedoch in geringer Anzahl auch auf den   Färöern, den Shetlands und den Lofoten vor. Sie überwintert sowohl auf   den Britischen Inseln  als auch in Südwesteuropa und in Westafrika.
L. l. melanuroides: Die Sibirische   Uferschnepfe brütet in   weit verstreuten Populationen in der Mongolei, Nordchina und im Osten   Russlands. Diese Vögel ziehen nach Indien, Indochina, Taiwan, die   Philippinen, Indonesien, Papua-Neuguinea und Australien.
 
In Deutschland brütet die Uferschnepfe vor allem an den Fluss- und   Küstenmarschen Norddeutschlands sowie entlang der Küste des    Wattenmeeres. Ihre Bestände nehmen leider drastisch ab. Die in   Deutschland brütenden Vögel überwintern hauptsächlich in Afrika. Die   Uferschnepfe gilt laut Roter Liste D, ebenso wie in Bayern, als vom   Aussterben bedroht. Ursachen hierfür sind vor allem fortschreitende   Habitatsverluste, aber auch der Klimawandel.
 
Die  Uferschnepfe ist ein langbeiniger, großer und schlanker     Schnepfenvogel. Ihr langer Hals und der lange, gerade Schabel sind     weitere besondere Merkmale.
Brutlebensraum der Uferschnepfe  sind hauptsächlich Ränder von  Küstenmarschen, Feuchtwiesen der  Niederungen, aber auch Moore. Zur  Zugzeit ist sie am Wattenmeer, auf Marschen, Schlammflächen und  feuchten Verlandungszonen von Seen und Flüssen zu finden. Die  Uferschnepfe ernährt sich vor allem  von Insekten, Krebstieren,  Weichtieren, Spinnen und Würmern, im Winter  auch pflanzlich.
 
In  Westeuropa beginnt die Brutzeit der Uferschnepfe im Februar/März mit   der Ankunft im Brutgebiet, sofern es dort nicht mehr friert. Nach der  Ankunft werden Territorien gebildet und vom Männchen mit  spektakulären Balzflügen verteidigt. Brutzeit ist von April bis Juli. Das Männchen legt mehrere Nestmulden an und polstert sie mit Halmen und Pflanzenteilen. Das Weibchen wählt eine davon aus und legt meist 4 Eier hinein. Beide Altvögel  bebrüten die Eier 21 -24 Tage lang, bis die Küken schlüpfen. Die Küken  sind Nestflüchter und verlassen das Nest bereits wenige  Stunden nach  dem Schlupf. Sie werden dann noch ca. vier Wochen von den Eltern geführt,  bis sie flügge sind.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 35 - 45 cm / ca. bis 75 cm.
Lebensraum: Brut: Ränder von Küstenmarschen, Feuchtwiesen, aber auch Moore;
   Zug: Wattenmeer, Marschen, Schlammflächen, feuchte Verlandungszonen von
   Seen und Flüssen.
Nahrung: Insekten, Krebstieren, Weichtieren, Spinnen und Würmern,
   im Winter  auch pflanzlich.
Brutpaare D / BY: 3,6 - 3,8 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / 24 (2014) [LfU 2016].
Trend D / BY: stark abnehmend [NABU/DDA/BfN 2019} / stark abnehmend [LfU 2016]
 
 
 
Winter/Durchzug  D ssp. limosa (2011-2016): 0 / 3 - 8 Tsd. (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Trend D Durchzug ssp. limosa (1992-2016): ? [DDA/BfN 2019].
Winter/Durchzug  D ssp. islandica (2011-2016): 1 - 5 / 401 - 1000 (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Trend D Durchzug ssp. islandica (1992-2016): stark zunehmend (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Individuen BY* (2014/2015): Apr 17, Mai 10, Jun 2, Jul 1 [LfU 2016].
 
 
 
Gefährdung D: vom Aussterben bedroht [NABU 2016] / vom Aussterben bedroht [LfU].
 
Anwesenheit in D: nur im Winter nicht zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
Quellen
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