Der Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) ist ein Singvogel, er gehört zur Gattung der Steinschmätzer (Oenanthe), zur Unterfamilie der Schmätzer (Saxicolinae) und zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Der Steinschmätzer ist als Brutvogel in ganz Europa verbreitet, außerdem in Kanada und Alaska, Grönland und Sibirien. Er ist die einzige Art der Gattung, die auch in Nordeuropa vorkommt. Der Steinschmätzer ist hauptsächlich im Gebirge oder in offenem, steinigem Gelände zu finden. In Deutschland ist der Steinschmätzer sehr selten und vom Aussterben bedroht. In Europa insgesamt gilt er als ungefährdet (IUCN Red List: Least Concern - LC). Die Vögel überwintern in Afrika. Der Steinschmätzer kommt in Bayern, mit Ausnahme der Allgäuer Alpen, kaum noch vor. Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von der Zerstörung seines Lebensraums bis zu klimatischen Veränderungen. Auch Verbuschung seines kurzrasigen, steinigen Lebensraums toleriert er nicht.
Der Steinschmätzer hat beim Singen gerne den Überblick und sitzt deshalb erhöht, zum Beispiel auf einem Felsbrocken. Bei der Futtersuche hüpft er flink am Boden hin und her, um immer wieder anzuhalten, dazu knickst er und bewegt den Schwanz. Das Nest ist ein zwischen Felsspalten oder Steinhaufen locker gebauter Napf. Das Weibchen legt 5 - 6 Eier hinein und brütet sie ca. 2 Wochen lang aus. Die Nestlinge werden dann noch gut 2 Wochen von beiden Eltern gefüttert.
Größe / Flügelspannweite: ca. 14,5 - 15,5 cm / ca. 26 - 32 cm.
Lebensraum: kurzrasige, trockene, steinige oder felsige Wiesengebiete, die zugleich Höhlen und Spalten zur Nestanlage und Ansitzwarten aufweisen, gerne auch im Gebirge.
Nahrung: meist Insekten, auch Spinnen, Schnecken und Regenwürmer; im Herbst auch Beeren.
Brutpaare D / BY: ca. 2 - 3,1 Tsd. [NABU/DDA/BfN 2019] / ca. 50 - 60 [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): stark abnehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): stark abnehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: vom Aussterben bedroht (NABU 2016)/ vom Aussterben bedroht (LfU 2016).
Anwesenheit in D / BY : März/April bis August. Frühjahr/Herbst: Durchzug aus nördlicheren Gefilden.
Quellen
Zur Balz vollführt das Männchen im Singflug anhaltende und abwechslungsreiche Pfeiftöne. Meist sitzt der Steinschmätzer erhöht auf Steinen, Grashügeln, Kieskuhlen oder Pfählen um nach Insekten, Spinnen, Würmern und kleineren Schnecken für seine vier bis sechs Nestjungen Ausschau zu halten. Steinschmätzer gelten als Bodenvögel, doch ihr Nest findet man nicht nur dort. In verlassenen Kaninchenbauten oder am Boden, auch bis 1,50 Meter über dem Boden zwischen Steinhaufen und Holzstapeln ist das mit Federn ausgeschmückte Nest versteckt. Die Eier sind weißlich bis hellblau. Auf Siedlungsflächen, Gewerbegebieten, Golfplätzen und Flugplätzen ist Ordnung vorgeschrieben, so dass geeignete Brutplätze und Nistgelegenheiten hier immer seltener werden – auch zum Nachteil anderer gefährdeter Brutvogelarten. Die zunehmende Verbuschung und Selbstaussaat der Nadel- und Laubbäume in den Heiden und Mooren wirkt sich negativ auf den Steinschmätzer aus. Pflegemaßnahmen in diesen Habitaten müssen gut abgewogen sein, um solche gefährdeten Arten der Fauna und Flora gezielt zu fördern und schnelle Schutzmaßnahmen einzuleiten. – Quelle: https://www.svz.de/18984956 ©2020