Bitte halten Sie Ihr Smartphone quer
oder ziehen Sie das Fenster breiter,
um Bilder anzuzeigen und zu zoomen.
Danke.

Zitronenfalter

Der häufige Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) gehört zur Familie der Weißlinge (Pieridae). Er ist  einer der ersten Falter, die man im Frühjahr sieht. Dies liegt daran, dass er, in der Vegetation versteckt, als Falter überwintern kann. Die Weibchen haben eine weißlich-grüne Färbung.

Lebensraum: Verschiedenbiotop-Bewohner (Ubiquist); z.B. trockene Wiesen, feuchte Wiesen, Waldlichtungen und Waldränder, aber auch in Parks und Gärten; jeweils mit den Raupenfutterpflanzen im Umfeld und mit Möglichkeiten zur Überwinterung. 

Alle erfassten Lebensräume.

Höhenverbreitung (Bayern): von der Ebene bis ca. 1300 m, einzelne Falter bis ca. 2300 m, hauptsächlich zwischen ca. 300 - 700 m.
Raupenfutterpflanze: überwiegend Echter Faulbaum (Frangula alnus), Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), wohl auch andere Arten der Gattung Kreuzdorn (Rhamnus) [Bellmann 2003].
Flugzeit: Die neuen Falter schlüpfen im Juli, überwintern als Falter und fliegen vom Frühjahr bis in den Juni hinein.
Flügelspannweite: 50 bis 55 mm.

 

Zusammenhänge zeigen

 

 

Zur Überwinterung des Zitronenfalters (Gonepteryx rhamni) von Eberhard Pfeuffer

 

Unter den Tagfaltern, die als Imago überwintern und erst nach der Überwinterung geschlechtsreif werden, nimmt der Zitronenfalter eine Sonderstellung ein. Als einziger Tagfalter überwintert er weitgehend ungeschützt im Freien.

 

A) In den Lechauen fand ich überwinternde Zitronenfalter nur unter lichtem Kronenschluss von Bäumen, nie auf Heiden oder größeren Waldlichtungen.

thumb

 

 

B1) Als Überwinterungsplatz wählten die Falter überwiegend Grasbestände, wo sie in 20 bis 30 cm Höhe nicht selten über Monate an ein und demselben Stängel/Blatt hingen. 

thumb

Männchen

thumb

Männchen

thumb

Weibchen

thumbWeibchen

B2) Selten waren dagegen Funde von Faltern an kleinen Ästen in gleicher Höhe. Diese Schlafstellen wurden, ebenso wie besonnte Stellen im Gras, nahezu ausnahmslos bei warmer Witterung (z. B. bei Föhn) verlassen. Nur einmal fand ich einen Falter im Laub auf dem Waldboden. Er hatte offensichtlich bei stürmischem Wind den Halt im nahen Grasbüschel verloren. Einen Tag später, es herrschten Temperaturen um +10°C, war er auf das Grasbüschel zurückgekehrt.

thumb

Männchen

thumb

Weibchen

thumb

Weibchen

thumbWeibchen

C) Die Falter halten sich an den Grashalmen/-blättern fest, indem sie zumindest mit einem Bein/Fuß den Halm oder das Blatt umklammern.

thumb

Männchen

 

 thumb

Weibchen

thumb

Weibchen

 

D) Bei nassen Verhältnissen, insbesondere auch bei nassem Schnee, kriechen sie im Zeitlupentempo in höhere Regionen der Grashalme/-blätter. Dies ge-schieht, wiederholt beobachtet, bereits bei +2°C bis +3°C.

 

 thumb

Männchen

thumb

Männchen

 thumb

Weibchen

E) Ein Falter, der eine Stunde zuvor noch weitgehend mit Schnee bedeckt war, flog bei Föhneinbruch und Sonnenbestrahlung (ca. +10°C) in einen wenige Meter entfernten schattigen Grasbereich.

thumb

Männchen, kurz vor dem Abflug, +10°C, Föhn

 

 

thumb

Kurz zuvor noch mit Schnee bedeckt, kriecht ein Männchen auf Schneeheide nach oben, -8°C

F) Einige Beispiele mit klimatisch besonderen oder extremen Situationen.

Schneesturm

Starker Schneefall

thumb

Kälte: -14°C

thumb

Tauwetter

Tauwetter

thumb

Tauwetter

 

Den Ausführungen liegen circa 300 Einzelbeobachtungen in den Lechauen bei Augsburg aus den Jahren 2009-2019 zugrunde. Einzelne Exemplare wurden dabei über Monate kontinuierlich beobachtet.

Alle Bilder: Lechauen bei Augsburg.

Seite 1
Seite 1