Die Zwergmöwe (Hydrocoloeus minutus) gehört zur Ordnung der    Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur   Familie der Möwenverwandten  (Laridae), zur  Unterfamilie der Möwen     (Larinae) und zur Gattung Hydrocoloeus. Sie ist ist der kleinste Vertreter aus der Familie der Möwen. Das stark zergliederte Brutgebiet reicht von Skandinavien und der südliche Nordsee über Osteuropa bis ins Westsibirische Tiefland, wo die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt hat, sowie bis nach Transbaikalien. Brutvorkommen in Mitteleuropa liegen sehr zerstreut und sind meist recht  instabil. Da die Art vielerorts in größeren Zahlen übersommert, kommt  es immer wieder zu Brutversuchen und Neuansiedlungen. In kleineren  Zahlen brütet die Art in Norwegen, Südostschweden, Dänemark, den Niederlanden und sehr vereinzelt in Deutschland. Die Zwergmöwe überwintert an den Küsten West- und Südeuropas, aber auch weiter südlich in Vorderasien. In milden Wintern ist sie auch an der Nordseeküste zu finden. Auf dem Zug ist sie vermehrt in Mitteleuropa anzutreffen (z.B. Neusiedler See).
 
Die Zwergmöwe ist ein Brutvogel nährstoffreicher Flachwasserseen, brütet aber  gelegentlich auch in Brackwasserbereichen, auf Salzwiesen oder im  Hochmoorbereich. Den Winter verbringt sie hingegen am Meer in  planktonreichen Schelfgebieten, kann aber auf dem Zug mitunter an  größeren Binnenseen und Flussgebieten auftauchen. Zur Brutzeit ernährt sie sich vorwiegend von Insekten, im Winterhalbjahr von Fischen und anderen Meerestieren.
 
Zum Schutz vor Bodenfeinden werden die Nester auf Inseln oder in anderen, schwer  zugänglichen Uferbereichen errichtet. Sie sind meist von Wasser umgeben  und bestehen aus Pflanzenmaterial der Ufervegetation. Die Eiablage  erfolgt ab Mitte Mai bis Mitte Juni. Das Gelege besteht aus 1 - 3  Eiern, die 21 – 23  Tage bebrütet werden. Die geschlüpften Küken werden von beiden Elternteilen gefüttert und sind nach 21 – 24  Tagen flügge.
 
Größe / Spannweite: ca. 52 – 58 cm / ca. 120 – 140 cm.
Lebensraum: Brut: nährstoffreiche Flachwasserseen, auch Brackwasserbereiche,
  Salzwiesen oder im  Hochmoor. Winter: am Meer in  planktonreichen  Schelfgebieten,
  Zug: auch an  größeren Binnenseen  und Flussgebieten.
Nahrung: Brut: Insekten, Winter: Fische und Meerestiere.
Brutpaare D / BY: 3  (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / --- [LfU 2016].
Winter / Durchzug D (2011-2016)  4,6 Tsd. / 51 Tsd. (Frühj.) [DDA/BfN 2019].
Winter / Durchzug BY* (2014/2015): Sep 7, Dez 4, Jan 1 , Mrz 1, Apr 22  [LfU 2016].
 
 
 
 
Gefährdung D: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischen Restriktion 'R'  [NABU 2016]. 
 
Anwesenheit in D: von April bis November zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
 
 
 
Quellen
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