Der Steinwälzer (Arenaria interpres) gehört zur Ordnung der       Limikolen oder Regenpfeiferartigen    (Charadriiformes), zur Familie der       Schnepfenvögel (Scolopacidae) und    zur Gattung der Steinwälzer    (Arenaria). Namensgebend ist, dass er bei der Nahrungssuche Steine und    Muscheln umdreht. Er brütet in zwei Unterarten zirkumpolar in Tundren    und der borealen  sowie zum Teil der gemäßigten Zone. Z.B. in den  küstennahen Fjellflächen Norwegens.  In Mitteleuropa  ist er ein  lokaler,  sehr seltener Brut- und  Sommervogel. Während der  Zugzeiten  sind im Nordwesten Mitteleuropas  mehrere tausend Überwinterer  sowie  Durchzügler und Rastvögel zu  beobachten. In Deutschland vor allem  im  Wattenmeer und auf Helgoland.  In Deutschland ist der Brutvogelbestand  erloschen [DDA/BfN 2019].  Der  Steinwälzer ist ein Langstreckenzieher, dessen   Überwinterungsquartiere  sich an den Küsten West-Europas, an den  Küsten  der Baltischen Staaten  sowie im Osten des Mittelmeers, in  Vorderasien  und den Küsten des  Indischen Ozeans bis in den Süden Afrikas   befinden. Wohin die Vögel im  Winter ziehen, hängt von ihrem Brutgebiet   ab, so fliegen z.B.  sibirische Steinwälzer teilweise bis Südafrika.
 
Brutlebensraum des Steinwälzers sind steinige Küsten, zum Rasten und   als Winterquartier auch Watt und Häfen. Der  Steinwälzer ernährt sich   von Muscheln und Schnecken, deren Gehäuse er  geschickt aufbricht. Dazu   kommen Fliegen und Mücken und deren Larven,   aber auch verschiedene   pflanzliche Kost, z.B. bestimmte Beeren.
 
Steinwälzer führen eine monogame Saisonehe. Das Nest findet sich in    Pflanzenbüscheln, in Felsspalten oder zwischen größeren Steinen.    Legebeginn ist je nach Standort ab Anfang bis Mitte Mai und Ende Mai bis   Anfang Juni. Ein Gelege besteht meist aus 4 - 5 Eiern. Die  Brutdauer   beträgt 22 - 24 Tage, beide Elternvögel brüten. Die  Jungvögel werden   von beiden Elternvögel geführt, sie sind nach 19 - 21 Tagen flügge. Dann   löst sich auch der Familienverband  auf.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 21 - 26 cm / ca. 33 - 44 cm.
Lebensraum: Brut: steinige Küsten. Zug: Watt und Häfen.
Nahrung: Muscheln und Schnecken, Fliegen, Mücken, deren Larven, Beeren.
Brutpaare D: 0  (ex.) [NABU/DDA/BfN 2019].
 
Durchzug (Ind. aus Sibirien) (2011-2016): 3,7 Tsd. [DDA/BfN 2019].
Wintergäste (Ind. aus Nearktis) (2011-2016): 2,1 Tsd. [DDA/BfN 2019].
 
 
 
Gefährdung D: stark gefährdet [NABU 2016].
 
Anwesenheit in D: von August bis Mai zu beobachten.
 
 
 
Quellen