Die Weißbart-Seeschwalbe (Chlidonias hybrida) gehört zur Ordnung der     Regenpfeiferartigen (Charadriiformes), zur     Familie der  Möwenverwandten  (Laridae), zur  Unterfamilie der    Seeschwalben  (Sterninae) und dort zur Gattung der Sumpfseeschwalben (Chlidonias). Die Weißbartseeschwalbe lebt an reichlich bewachsenen Gewässern in Europa und Vorderasien. Sie zieht im Juli nach Afrika und kommt Ende April oder Anfang Mai wieder in ihre Brutgebiete. In Deutschland brütet sie in geringer Zahl in Sachsen-Anhalt. Sie gilt bei uns als „extrem seltene Art oder Art mit geographischer Restriktion“, laut IUCN gilt sie als ungefährdet (least concern). Durchzügler kann man bei uns im April und September beobachten,  Sommervögel kommen nur im Nordosten vor und ziehen den Winter über ans  Mittelmeer.
 
Die Weißbartseeschwalbe brütet kolonieartig, zumeist an nährstoffreichen Seen. Sie erbaut ihr Nest auf Schwimmpflanzen als Unterlage. Die Nahrung der  Weißbart-Seeschwalbe besteht überwiegend aus kleinen Fischen, Lurchen, Insekten und Krebstieren, die durch Stoßtauchen erbeutet werden.
 
Die Weißbart-Seeschwalbe ist ein geschickter Baumeister und fertigt schwimmende Nester, die manchmal  durch Schwimmpflanzen von unten gestützt werden. Als Baumaterial kommen  lange Halme von Binsen und Rohrkolben zum Einsatz, da sie besonders  schwimmfähig sind. So ein Nest muss es ständig repariert und ausgebaut  werden. Im Mai legt das Weibchen meistens 3 Eier  und bebrütet sie 18 Tage lang, gemeinsam mit dem Männchen. Ende  Juli sind die Jungvögel flügge, trotzdem füttern die Eltern sie noch  eine Weile.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 24 - 28 cm / ca. 57 - 63 cm.
Lebensraum: an nährstoffreichen Seen.
Nahrung: kleine Fische, Lurche, Insekten und Krebstiere.
Brutpaare D: 180 - 230 [NABU/DDA/BfN 2019].
Trend D (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
 
Durchzug D (2011-2016): 401 - 1000 (Frühjahr) [DDA/BfN 2019].
Individuen BY* (2014/2015): 11 (Apr - Jul)  [LfU 2016].
 
 
 
Gefährdung D: extrem seltene Arten oder Arten mit geographischer Restriktion - 'R' [NABU 2016]. 
 
Anwesenheit in D: von Ende März bis Ende September zu beobachten.
 
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
 
 
 
Quellen
..