Der Grauspecht (Picus canus) gehört zur Ordnung der Spechtvögel     (Piciformes), zur Familie der  Spechte (Picidae) und zur Unterfamilie  der    Echten Spechte (Picinae). Das Areal des Grauspechts erstreckt  sich beginnend in Europa von  Griechenland, NW-Frankreich und S-Norwegen in  schmalem Band nach Osten  bis zum Pazifik inklusive Südostasien. Der  größte Teil des europäischen Bestandes (die Nominatform) brütet in den  Gebirgsgegenden Mittel- und Osteuropas sowie in Russland   und  Weißrussland und im  Balkangebiet.  In Deutschland hat er relativ   gleichmäßig den Südteil besiedelt, im Norden fehlt er weitgehend. In  Bayern ist der Grauspecht mit größeren Lücken über das ganze Land  verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte sind z.B.: in den Auwäldern entlang  von Donau, Lech und Isar, in den  Laubwaldgebieten Frankens, in der  südlichen Frankenalb, im Nürnberger  Reichswald, im Voralpinen Hügel-  und Moorland sowie in den Alpen. Vor allem in Schwaben  und  Mittelfranken ist eine deutliche Zunahme besetzter Gebiete zu   verzeichnen. Der Grauspecht ist ein Standvogel.
 
Bevorzugter  Lebensraum des Grauspechts sind Laub- und laubholzreiche Mischwälder  sowie Auwälder, daneben auch Moor- und Bruchwälder sowie Obstgehölze und  größere Parks. Seine Bruthöhle zimmert er gerne in alte Bäume oder er  übernimmt vorhandene Höhlen von anderen Spechtarten. Der Grauspecht  ernährt sich überwiegend von Ameisen, aber auch von Insektenlarven, im  Winter auch von Beeren. Gefundene Ameisen werden mit Hilfe der langen Zunge  aufgenommen.
 
Grauspechte führen eine weitgehend monogame Brutsaisonehe. Die  Balz hat ihren Höhepunkt Ende Februar  und Anfang März. Es beginnt mit intensiven Rufreihen und Trommelfolgen und das  Brutrevier wird abgeflogen. Wesentlicher Bestandteil der Paarbindung ist das Höhlenzeigen  und der Bruthöhlenbau. Selbst zimmern  Grauspechte Höhlen in unterschiedliche Baumarten. An den Brut- und Schlafhöhlen arbeiten beide  Partner. Wie fast alle Spechte trägt auch der Grauspecht kein Nistmaterial ein,  doch verbleiben in der Nesthöhle genügend Hackspäne, um eine relativ  weiche Unterlage abzugeben.
 
Die Eiablage beginnt etwas später als beim Grünspecht, in  Mitteleuropa meist Mitte April. Grauspechte brüten nur einmal im Jahr. Das Weibchen legt 7 - 9 Eier, die von beiden Elternvögeln ca. 16 - 17 Tagen bebrütet werden. Die Nestlinge werden von beiden Elternteilen gefüttert und gewärmt.  In den ersten Tagen wird die Insektennahrung vorverdaut, in der Folge  werden die Nahrungstiere im Schnabel angeboten. Nach etwa 24 - 25 Tagen sind die Nestlinge flügge. Innerhalb einer  Woche verlässt die gesamte Familie die Umgebung der Nisthöhle.
 
Der Grauspecht ist etwas kleiner als seine Schwesternart, der Grünspecht.
 
Größe / Flügelspannweite: ca. 27 - 34 cm / ca. 38 - 40 cm.
Lebensraum: hauptsächlich Laub- und laubholzreiche Mischwälder sowie Auwälder.
Nahrung: Ameisen, aber auch von Insektenlarven, im Winter auch Beeren.
Brutpaare D: 9,5 - 13,5 Tsd. (2011-2016) [NABU/DDA/BfN 2019] / 2,3 - 5,5 Tsd. [LfU 2016].
Trend D (1992-2016): abnehmend [DDA/BfN 2019].
Trend BY (1985-max.2015): abnehmend [LfU 2016].
Gefährdung D / BY: stark gefährdet [NABU 2016]  / gefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: ganzjährig zu beobachten.
 
 
 
 
 
Quellen
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