Die Blässgans (Anser albifrons) gehört zur Familie der    Entenvögel  (Anatidae), zur Unterfamilie der Gänse (Anserinae), zur    Tribus der  (Echten) Gänse (Anserini) und zur Gattung der Feldgänse    (Anser). Sie  ist (mit insgesamt fünf Unterarten) im hohen Norden Asiens  und Amerikas  sowie im Südwesten Grönlands beheimatet. Sie brütet in den  arktischen  Tundren, z.B. in Westsibirien (europäische Unterart (Anser  albifrons  albifrons)), Grönland, Kanada und Ostsibirien. Die europäische  Unterart  überwintert überwiegend im Norden Westeuropas. So kommen z.B.   Zehntausende der in Russland brütenden Blässgänse als Wintergäste an den   unteren Niederrhein. Auch auf bayerischen Gewässern gibt es Überwinterer und Rastvorkommen. Laut IUCN gilt die Blässgans (in ihrer   Nominatform) als ungefährdet (least concern - LC).
 
Die Blässgans brütet in der Tundra meist  auf Inseln in Seen oder  Flüssen. Im Winter hält sie sich meist auf  Wiesen in Flussniederungen  und auf Äckern auf. Die Blässgans ernährt  sich pflanzlich. In ihren  Brutarealen überwiegend von Seggen und Gräsern  (z.B. gerne das  Schmalblättrige Wollgras). Während der Mauserzeit:  gerne Schachtelhalm,  daneben auch Süßgräser. In den arktischen Tundren  im Spätsommer:  Krähenbeere und Moltebeere. Im Winterquartier: neben Süßgräsern auch  Meeres-Salde, außerdem verschiedene Pflanzensamen und  Wintersaaten.
 
Blässgänse kehren ab Mitte  Mai in ihre Brutareale in der Tundra  zurück. Der Bau der Nester beginnt erst Anfang bis Mitte Juni, wenn die  intensive Schneeschmelze eingesetzt hat. Das flache Nest wird im  Pflanzenbewuchs gebaut, es besteht aus Gräsern und Stängeln und wird mit  Dunen  ausgekleidet. Das Weibchen legt meist 5 – 6 Eier und bebrütet sie 22 – 28 Tage. Während dieser Zeit wacht das Männchen über Weibchen und Gelege. Die geschlüpften Küken sind Nestflüchter, sie folgen bereits kurz nach dem Schlupf den Eltern. Die Jungvögel sind nach 40 – 43 Tagen flügge.
 
Während  der Mauserzeit, bilden die flugunfähigen Gänse  große  Scharen, die bei Gefahr auf freie Wasserflächen  ausweichen. Die   Alt- und Jungvögel erlangen ihre Flugfähigkeit etwa ab Mitte  August zurück. Kurze Zeit danach   beginnt der Abzug in die Wintergebiete. Gewöhnlich  haben Blässgänse  Ende  September ihr Brutgebiet vollständig verlassen.
 
Größe / Flügelspannweite: ca.64 - 78 cm / bis ca. 130 - 160 cm.
Lebensraum: Brut: Tundra, meist auf Inseln in Seen oder Flüssen.
 Winter: Wiesen in Flussniederungen und auf Äckern.
Nahrung:  pflanzlich, z. B. Seggen und Gräser, Schachtelhalm,   im Spätsommer: Krähenbeere und Moltebeere. Im  Winterquartier: Süßgräser, auch Meeres-Salde, Pflanzensamen und Wintersaaten.
Wintergäste D: ca. 420 Tsd.  [DDA/BfN 2019] / ca. 1.105 [LfU 2016].
Trend D Wintergäste (1992-2016): zunehmend [DDA/BfN 2019].
Winter / Durchzug BY* (2014/2015): Okt 15, Nov 57, Dez 429, Jan 395, Feb 196, Mrz 364, 
   Apr 2 ([LfU 2016].
Gefährdung D / BY: ungefährdet [NABU 2016] / ungefährdet [LfU 2016].
Anwesenheit in D / BY: von September bis März (Wintergast oder Durchzügler).
*) aus Wasservogelzählung (2014/2015) [LfU 2016]
 
 
 
 
Quellen
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